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Calvin

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1

Mittwoch, 25. Juni 2008, 13:22

Homo-Kritik Ungandas Bischof verurteilt "Europäische Werte"

Homo-Kritik: Ugandas Bischof verurteilt "europäische Werte"

Der anglikanische Bischof Eria Paul Luzinda warnte davor, dass eine Aufhebung des Verbots von Homosexualität zur "Vernichtung" des Landes führen würde.

Luzinda sagte nach Angaben des "Daily Monitor", dass "nicht alles, was aus Europa kommt, besser ist und übernommen werden" müsse. "Ich höre, dass Schwule verlangen, dass die Regierung ihre Aktivitäten legalisieren soll", so Luzinda. "Das ist absurd, weil Gott Mann und Frau geschaffen hat, die sich reproduzieren und so die Welt auffüllen können. Die Regierung sollte nicht versucht sein, diese rückwärtsgewandte Kultur zu legalisieren, die unweigerlich unsere Gesellschaft vernichten wird."


http://www.queer.de/detail.php?article_id=8895


...rückwärtsgewandte Kultur, "kommt aus Europa"...mir fehlen gerade ehrlich gesagt die Worte.

Dass diese "homo-Sache" gerade um die Welt geht hab ich auch mitbekommen. Es scheint auf einmal "cool" zu sein. Das verstehe ich auch nicht aber Homosexualität als "rückwärtsgewandte Kultur" zu bezeichnen,da hörts auf. Mag ja sein dass die Menschen dort eine andere Kultur haben aber der kann mir doch nicht erzählen dass es in Afrika keine Homosexualität kommt und wenn dann nur weil sie aus Europa überschwappt. Es ist also doch ansteckend!?!

Calvin
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Kedyns Krähe

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2

Mittwoch, 25. Juni 2008, 13:28

Mein Patenstudent Sorel kommt aus Kamerun. Als wir das letzte Mal zusammen unterwegs waren und gerade in den Bus steigen wollten, stieg vor uns ein schwules Paar ein. Sorel weigerte sich daraufhin, im selben Bus mitzufahren. Ihm wurde von Kindheit an eingetrichtert, das schwul=böse ist und nicht zu tolerieren ist. Er argumentierte auch auf der Adam und Eva-Schiene

Wenn er jemanden kennenlernen würde, mit dem er sich gut versteht, dann aber rauskommt, das besagte Person homosexuell ist, würde er sofort den Kontakt abbrechen.

__

Sorel ist ein wirklich lieber Mensch, aber das Thema umgehe ich mittlerweile bei ihm, weil mir da immer wieder der Kragen platzt




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Satyr69

langes Elend

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3

Mittwoch, 25. Juni 2008, 13:51

Am besten zurück ins Mittelalter. Ich sammel schonmal das Holz für die Scheiterhaufen *kopfschüttelt*
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Kasmodiah

Dea ex machina

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4

Mittwoch, 25. Juni 2008, 17:54

RE: Homo-Kritik Ungandas Bischof verurteilt "Europäische Werte"

Zitat

"(...)Das ist absurd, weil Gott Mann und Frau geschaffen hat, die sich reproduzieren (...)"


Das entspricht der klassischen Auffassung der katholischen Kirche *, dass Sex ausschließlich der Fortpflanzung dient, und nicht etwa dem Spaß oder solch sündhaften Dingen... Konsequentermaßen "muss" man dann auch gegen Verhütungsmittel sein, was auf die katholische Kirche (oder zumindest auf ihr Oberhaupt) auch zutrifft.

(* ja, ich weiß, der Bischof, um den´s geht, ist kein Katholik)

Zitat

Original von Calvin
(...)

Dass diese "homo-Sache" gerade um die Welt geht hab ich auch mitbekommen.


Sorry, den Satz versteh ich nicht.

Zitat

Es ist also doch ansteckend!?!


Aber hallo, was dachtest du denn? :confused
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Medivh

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5

Mittwoch, 25. Juni 2008, 17:55

Und völlig eingebildet und verblendet halte ich dann doch unser Wertesystem für wesentlich besser! ^^
Dessen, das unser Wertesystem und unsere Moralvorstellungen sich zu den meisten Regionen der Erde doch allzusehr unterscheidet, sind sich hier scheinbar gar nicht so viele bewusst.

Ein kameruner Arbeitskollege fragte mich auch einmal, ob die Gerüchte die er hörte denn stimmen, dass deutsche Frauen einfach so mit einem Mann ins Bett gehen würden, wenn man sie auf einer Party anspreche...
Die Tatsache, dass diese Frauen dann nicht automatisch sehr unmoralisch oder ständig willig sind, war ihm dann auch recht schwer zu erklären...

btw, in Europa gibt es erhebliche Unterschiede. Hab nur grad wieder die Geschichte mit der Liste der unmoralischen, in Polen zu verbietenden Musiker im Sinn ^^;
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Kedyns Krähe

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6

Mittwoch, 25. Juni 2008, 17:57

RE: Homo-Kritik Ungandas Bischof verurteilt "Europäische Werte"

Zitat

Original von Kasmodiah

Zitat

Original von Calvin
(...)

Dass diese "homo-Sache" gerade um die Welt geht hab ich auch mitbekommen.


Sorry, den Satz versteh ich nicht.


Homosexuell sein ist IN! Sich zu outen trendy




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7

Mittwoch, 25. Juni 2008, 18:09

oh mann, ich hatte ehrlich gehofft, dass calvin diesen satz nicht in dem sinne meint, in dem ich ihn zu verstehen gelaubt hatte, aber kedyn hat es ja nun bestätigt.

euch ist aber schon klar, dass es sowas wie (in diesem falle ja religiös begründete) homophobie nich nur in kamerun und uganda sondern auch in europa gibt, oder?
"Es gibt ja nur Gescheitertes. Indem wir wenigstens den Willen zum Scheitern haben, kommen wir vorwärts und wir müssen in jeder Sache und in allem und jedem immer wieder wenigstens den Willen zum Scheitern haben, wenn wir nicht schon sehr früh zugrundegehen wollen, was tatsächlich nicht die Absicht sein kann, mit welcher wir da sind."

(Thomas Bernhard)
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Kedyns Krähe

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8

Mittwoch, 25. Juni 2008, 18:21

Ja Nephilim, das ist klar. Nur gehts in diesem Thread nunmal um die Äußerungen des Bischofs von Uganda...

Hier mal ein paar Infos über Uganda

http://www.inwent.org/v-ez/lis/uganda/seite4.htm




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Kasmodiah

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9

Mittwoch, 25. Juni 2008, 18:27

Zitat

Original von Kedyns Krähe

Zitat

Original von Kasmodiah

Zitat

Original von Calvin
(...)

Dass diese "homo-Sache" gerade um die Welt geht hab ich auch mitbekommen.


Sorry, den Satz versteh ich nicht.


Homosexuell sein ist IN! Sich zu outen trendy


Ahso, danke für die Erklärung. Aber schon ein komischer Trend irgendwie... ?(

btw. auf die "schwarze Szene" bezogen würde ich eher sagen, dass Bisexualität (oder was manche Leute dafür halten) "in" ist. Bei der Anzahl bisexueller User(innen!!) im SG... ;)
Klar, man kann vieles behaupten im Internet. Aber ich denk, die Leute würden es nicht tun, wenn Bisexualität etwa verpönt wäre.


@Medivh:

Zitat


Dessen, das unser Wertesystem und unsere Moralvorstellungen sich zu den meisten Regionen der Erde doch allzusehr unterscheidet, sind sich hier scheinbar gar nicht so viele bewusst.


Ich bin mir dessen durchaus bewusst und finde das auch sehr gut so. :) Was hier auch nicht vergessen werden sollte, ist, dass diese gesellschaftliche Freiheit (wozu ich jetzt mal die Aufklärung im 18. Jahrhundert zähle) in vielen Fällen gegen den Widerstand der organisierten Religionen (also in dem Fall das Christentum) durchgesetzt wurde.

Zitat

Original von Nephilim
(...)

euch ist aber schon klar, dass es sowas wie (in diesem falle ja religiös begründete) homophobie nich nur in kamerun und uganda sondern auch in europa gibt, oder?


Auf jeden Fall; wobei sich die offen vorgetragene und oft auch religiös begründete Homophobie vorwiegend auf osteuropäische Länder konzentriert, wie mir scheint. Zumindest hab ich in den letzten Jahren desöfteren von derartigen Vorfällen gehört.
Aber auch in westeuropäischen Ländern existieren noch Vorurteile, klar... Es ist noch nicht lange her, da galt Homosexualität offiziell als ne psychische Krankheit (und die "Kranken" wurden mit Elektroschocks etc. behandelt...)
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Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Kasmodiah« (25. Juni 2008, 18:27)

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Kedyns Krähe

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10

Mittwoch, 25. Juni 2008, 18:31

Zitat

Original von Kasmodiah
Aber ich denk, die Leute würden es nicht tun, wenn Bisexualität etwa verpönt wäre.


Oder gerade dann?! ?( Aber ist ja auch wurscht *g*

Ich kann halt behaupten, dass von allen Nationalitäten die ich kenne, die afrikanischen am vehementesten gegen Homosexualität stehen. Selbst osteuropäer sind bei weitem nicht so festgefahren.




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Calvin

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11

Mittwoch, 25. Juni 2008, 19:39

RE: Homo-Kritik Ungandas Bischof verurteilt "Europäische Werte"

Zitat

Original von Kedyns Krähe

Zitat

Original von Kasmodiah

Zitat

Original von Calvin
(...)

Dass diese "homo-Sache" gerade um die Welt geht hab ich auch mitbekommen.


Sorry, den Satz versteh ich nicht.


Homosexuell sein ist IN! Sich zu outen trendy


Ich hatte den Satz in zweierlei Hinsicht gemeint. Es geht um die Welt und die Toleranz kommt langsam ein wenig zum Vorschein. Und es ist "IN"...es ist "trendy"... Für gut heiße ich das aber nicht. Es regt mich ehrlich gesagt sehr auf. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.

Wie hattest du den Satz denn verstanden Nephilim?

Calvin
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Kassandra

Barbie-Grufti

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12

Mittwoch, 25. Juni 2008, 21:15

Och, Calvin, wieso sollte es denn den Homosexuellen in Afrika anders gehen, als den afrikanischen Asylbewerbern in Deutschland?

Ernsthaft: Die anglikanische Kirche ist noch sehr nah an der katholischen und sehr konservativ, in UK geht's, da gibt's grad riesen Stress, weil zwei anglikanische Priester getraut worden, hab ich bei Spiegel online gelesen die Tage, ich find's aber grad nimmer...

Aber ehrlich, wen wundert das denn? In Afrika werden Frauen auch noch beschnitten, damit sie keinen Spaß an Sex haben und den Männern nicht weglaufen - und dann fordert ihr Toleranz für Homosexuelle? Vielleicht erst einmal Mann und Frau emanzipieren...

Wer genug Selbstmitleid produziert, braucht kein Mitleid von anderen!
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Medivh

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13

Mittwoch, 25. Juni 2008, 21:20

Da stellt sich dann die Frage, ob man die Forderungen nach mehr Menschenrechten im Einzelnen nacheinander, oder alle auf einmal einfordern sollte...
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Kassandra

Barbie-Grufti

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14

Mittwoch, 25. Juni 2008, 21:23

Naja, realistisch betrachtet sind aber gewachsene Änderungen beständiger als oktroierte... das heißt für mich - step by step, langsam, gebt ihnen Zeit... wir sehen doch im Irak ganz gut, wie toll alles andere funktioniert...

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Calvin

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15

Donnerstag, 26. Juni 2008, 01:40

Toleranz für homosexuelle wird es in vollem umfang sowieso nie geben. Menschen haben unterschiedliche meinungen und manche ändern diese eben auch nicht.
Ich fand eher die aussage komisch dass es sich bei homosexualität um ein europäisches kulturgut handelt...
Und kassy. Haha ;) lustig...
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Medivh

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16

Donnerstag, 26. Juni 2008, 03:32

in gewisser Weise ist Homosexualität ja auch ein europäisches Gut... beziehungsweise eher unser Verständnis der Homosexualität...

siehe hier: Auszug aus Wikipedia

Europäische Ethnologie

Eine jüngere Generation von lesbisch-schwulen Soziologen, Philosophen und Historikern wie Mary McIntosh (The Homosexual Role, 1968), Michel Foucault (La Volonté de savoir, 1976), Alan Bray (Homosexuality in Renaissance England, 1982) oder gegenwärtig insbesondere David Halperin (How to do the History of Homosexuality, 2002) betrachtet Homosexualität nicht mehr als eine überzeitliche Essenz, sondern als eine Erfindung der europäischen Neuzeit. Damit ist nicht gemeint, dass Frauen und Männer an anderen Orten und zu anderen Zeiten keinen gleichgeschlechtlichen Sex gehabt hätten. Vielmehr beziehen die genannten Autoren die Position, dass unsere heutige Auffassung von Homosexualität als „Seinsweise“, die eine Minderheit von einer Mehrheit unterscheidet, eine verhältnismäßig junge Konstruktion sei.

Die sodomitische Sünde

Das theologische Modell der Sodomie, das dem modernen Begriff der Homosexualität vorausging, steht zu diesem in einem deutlichen Gegensatz. Sodomie – als „widernatürlicher“ (Platon) Verkehr zwischen Männern, aber auch zwischen einem Mann und einer Frau – wurde als ein allgemeinmenschliches Laster angesehen und nicht einer bestimmten Kategorie von Personen zugeordnet. Foucault spitzte diesen Unterschied zu, indem er in einer berühmt gewordenen Sentenz behauptete: „Der Sodomit war ein Gestrauchelter, der Homosexuelle ist eine Spezies.“ (siehe auch Sodomiterverfolgung).

Neben dem Diskurs der Sodomie, der sich im Mittelalter vor allem auf den Akt des Analverkehrs bezog, gab es jedoch auch Begriffe, die eine positive Sichtweise ausdrückten, wie etwa den der Freundschaft.

Freundschaft als Lebensweise

„Freundschaft“ konnte fast zu allen Zeiten auch eine romantische Beziehung zwischen zwei Personen des gleichen Geschlechts bezeichnen. Küssen, Umarmen und Händchenhalten, das gemeinsame Schlafen in einem Bett (daher der altertümliche Begriff des „Bettgenossen“) ebenso wie leidenschaftliche Liebesbekundungen und Treueschwüre wurden unter Männern bis weit in die frühe Neuzeit und oft sogar noch am Beginn des 20. Jahrhunderts als völlig normal wahrgenommen. Unter Frauen ist das – seit Ende des 19. Jahrhunderts allerdings mit immer größeren Einschränkungen – teilweise auch heute noch der Fall. Die Semantiken (Bedeutungsinhalte) von Freundschaft und Liebe waren deshalb kaum voneinander zu unterscheiden. Das griechische Wort philos etwa kann sowohl „Freund“ als auch „Geliebter“ bedeuten.

Im Christentum wurden solche Beziehungen nur selten mit der „monströsen“ Figur des Sodomiten in Verbindung gebracht, und wenn, dann meist im Rahmen einer politischen Intrige (wie im Fall von Eduard II. oder dem mittelalterlichen Templerorden).

Christliche Bruderschaften

Die christliche Mystik lud, beeinflusst vom islamischen Sufismus, die Liebe zwischen Freunden sogar mit einer religiösen Bedeutung auf. Ebenso adaptierte das Christentum den sowohl im Gilgamesch-Epos wie in der jüdischen Bibel, aber auch im Satyricon für eine Liebesbeziehung zwischen zwei Männern verwendeten Begriff des „Bruders“ (Schwurbruderschaft). Zu deren Vereinigung hatte die orthodoxe Kirche den Ritus des „Brüdermachens“ (Adelphopoiesis) ausgearbeitet, der den beiden Freunden für ihre Liebe, die bis in den Tod anhalten sollte, zahlreiche Heiligenpaare als Vorbilder nannte. Dies schloss die parallele Eheschließung mit einer Frau jedoch nicht aus. Im lateinischen Westen, wo bis weit in die Neuzeit weder Eheleute noch geschworene Brüder (fratres iurati) der Segnung eines Priesters bedurften, sind zumindest eine Reihe von Grabmälern erhalten, in denen Männer- und später auch Frauenpaare miteinander bestattet wurden. Die Gravuren enthalten oft Symbole unsterblicher Liebe wie beispielsweise die Darstellung eines Kusses oder die Inschrift „Im Leben vereint, im Tode nicht getrennt“.

Die Erfindung des Homosexuellen

Von der Institution der geschworenen Bruderschaft (siehe oben) ist heute nur noch der Begriff des warmen Bruders als Synonym für einen „Schwulen“ übrig geblieben. In diesem Begriffswandel offenbart sich der geschichtliche Bruch, der durch das moderne Konzept der Homosexualität verursacht wurde: Gesten der Zuneigung, die früher einfach als Zeichen einer Freundschaft verstanden worden wären, identifiziert man heute als „homosexuell“ und stellt sie damit als Abweichung von der gesellschaftlichen Norm unter Verdacht. Die Konsequenz ist ein vor allem unter männlichen Jugendlichen belegbarer drastischer Rückgang gleichgeschlechtlicher Sexualerfahrungen von 18 auf zwei Prozent allein zwischen 1970 und 1990. Diese Entwicklung geht mit wachsender Homophobie einher, weil viele junge Menschen aus Angst, womöglich als „Schwuler“ beziehungsweise als „Lesbe“ zu gelten, sich von allem Homosexuellen demonstrativ (und teilweise sogar gewaltsam) abgrenzen. Unter jungen Männern ist diese Tendenz zur Abgrenzung im Allgemeinen nochmals deutlich stärker ausgeprägt als unter jungen Frauen. Es ist diese tätige Abwehr, durch die sich das stigmatisierende Etikett der Homosexualität wie von selbst reproduziert.

Globalisierung einer Denkform

Die binäre Kategorisierung von Personen als hetero und homo beziehungsweise „normal“ und „andersartig“ ist mittlerweile fast weltweit zu einer scheinbar unumstößlichen Realität geworden. Dieser Prozess, der sich in manchen Metropolen Europas wie London, Paris und Amsterdam bereits um 1700 ereignet hat, erreichte Regionen wie China dagegen erst Anfang beziehungsweise Mitte des 20. Jahrhunderts. Einige postkoloniale Autoren wie der Hongkonger Soziologieprofessor Zhou Huashan kritisieren die Homophobie in ihren Ländern daher als eine Folge des europäischen Imperialismus.
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Calvin

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17

Donnerstag, 26. Juni 2008, 09:03

Medivh du magst vollkommen Recht haben bzw. die Quelle mag vollkommen Recht haben.
Aber ich meine dieser Ugandische Bischof hat es etwas anders gemeint...
Ich denke er denkt/hofft/meint dass die Menschen seiner Kultur die Homosexualität von den Europäern "übernehmen" quasi dass es bevor die europäischen Einflüsse kamen keine gleichgeschlechtliche Liebe in seinem Land gegeben hat.

Wenn ich so darüber nachdenke scheint der Gedanke aber garnichtmal so abwegig...Die Kultur die die Menschen dort leben ist ja viel strenger und wie weiter oben geschrieben wurde,werden die Frauen beschnitten und es wird alles dafür getan dass diese blos keinen Spaß am Sex haben. Da werden sie weniger auf die Idee kommen sich ne Frau zu suchen,zumindest sind sie weniger auf die Idee gekommen,vielleicht wussten sie garnicht das "sowas" in Europa erlaubt ist,bis sie es irgendwann mitbekommen haben?
Keine Ahnung,ich kenne die Sitten und die Kultur der Afrikaner dann auch nicht so genau. Nur haben die Frauen da wohl nicht wirklich viele Rechte.

Und das wird sich auch nicht ändern. Weder step by step noch auf einmal weil es auch in dieser Kultur Politiker und mächtige Menschen gibt,die alles dafür tun die Kultur so zu halten wie sie ist. Und in gewisser Weise ist das auch verständlich...

ABER...vielleicht kann man ihnen ja beibringen dass Homosexualität nichts damit zu tun hat,dass die Europäer die Afrikaner anstecken damit... :)

Zitat

Och, Calvin, wieso sollte es denn den Homosexuellen in Afrika anders gehen, als den afrikanischen Asylbewerbern in Deutschland?


Und dazu nochmal: Ich hab mir vorhin im Auto nochmal Gedanken über den Satz gemacht. Der war ja provokant ;) Als ob ich Homosexuelle als "bessere" Menschen ansehe... Aber alles andere wäre Offtopic (und ausserdem bist du nicht Lero,dir lass ich das letzte Wort^^)

Calvin
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Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Calvin« (26. Juni 2008, 09:05)

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Leronoth

Kritischer Theoretiker

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18

Donnerstag, 26. Juni 2008, 10:20

Zitat

Original von Kasmodiah

Zitat


Dessen, das unser Wertesystem und unsere Moralvorstellungen sich zu den meisten Regionen der Erde doch allzusehr unterscheidet, sind sich hier scheinbar gar nicht so viele bewusst.


Ich bin mir dessen durchaus bewusst und finde das auch sehr gut so. :) Was hier auch nicht vergessen werden sollte, ist, dass diese gesellschaftliche Freiheit (wozu ich jetzt mal die Aufklärung im 18. Jahrhundert zähle) in vielen Fällen gegen den Widerstand der organisierten Religionen (also in dem Fall das Christentum) durchgesetzt wurde.

wertepluralismus und so, findest du gut?

Zitat

Original von Calvin
Ich hatte den Satz in zweierlei Hinsicht gemeint. Es geht um die Welt und die Toleranz kommt langsam ein wenig zum Vorschein. Und es ist "IN"...es ist "trendy"... Für gut heiße ich das aber nicht. Es regt mich ehrlich gesagt sehr auf. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.

langsam weltweit hervorkommende toleranz und offenes bekenntnis zur nicht heteronormativen sexualität regt dich "sehr auf"?

aber ganz überhistorisch weisst du ja eh:

Zitat

Original von Calvin
Toleranz für homosexuelle wird es in vollem umfang sowieso nie geben. Menschen haben unterschiedliche meinungen und manche ändern diese eben auch nicht.

nun dürftest auch du wissen, das zumindest der grad der repression sich da massiv verschoben hat und meinungen nichts ahistorisches sind. was für ein menschenbild hast du eigentlich? sind ja nicht alle leute so aufklärungsresistent wie du...
oder setzt du bei "voller toleranz" einen massstab an, der für nichts bisher verwirklicht wurde?

Zitat

Original von Calvin
Ich denke er denkt/hofft/meint dass die Menschen seiner Kultur die Homosexualität von den Europäern "übernehmen" quasi dass es bevor die europäischen Einflüsse kamen keine gleichgeschlechtliche Liebe in seinem Land gegeben hat.

Wenn ich so darüber nachdenke scheint der Gedanke aber garnichtmal so abwegig...Die Kultur die die Menschen dort leben ist ja viel strenger und wie weiter oben geschrieben wurde,werden die Frauen beschnitten und es wird alles dafür getan dass diese blos keinen Spaß am Sex haben. Da werden sie weniger auf die Idee kommen sich ne Frau zu suchen,zumindest sind sie weniger auf die Idee gekommen,vielleicht wussten sie garnicht das "sowas" in Europa erlaubt ist,bis sie es irgendwann mitbekommen haben?

bist du ernsthaft so naiv?
gerade in den repressiven gesellschaften, zumal wo männer und frauen strikter getrennt sind, kommt homosexualität verstärkt vor.
und so dumm ist nichtmal der afrikaner an sich, dass er nicht auf die idee kommt sich am gleichen geschlecht zu üben. ich erinnere da nur an frühkindliche sexualität...

Zitat

Und das wird sich auch nicht ändern. Weder step by step noch auf einmal weil es auch in dieser Kultur Politiker und mächtige Menschen gibt,die alles dafür tun die Kultur so zu halten wie sie ist. Und in gewisser Weise ist das auch verständlich...

wenn das einfach nur ein ewig währender fetisch ist und sich niemals was ändern wird und bei dir eh alles nur aus einem einzigen perpetuum mobile besteht, warum beschäftigst du dich überhaupt damit?
...und in gewisser weise ist das auch verständlich... (das in der afrikanischen kultur schwule gehasst werden)
oder meinst du das rein ökonomisch?

Zitat

(und ausserdem bist du nicht Lero,dir lass ich das letzte Wort^^)

bist du gekränkt?
Herz voll Leid und Missgeschick,
Das voll sehnsucht Eden sucht,
Weine! - Oder sei verflucht!

Baudelaire

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Leronoth« (26. Juni 2008, 10:21)

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Kedyns Krähe

Kritiker ;-)

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19

Donnerstag, 26. Juni 2008, 11:09

Dieser BEricht hier hängt auch mit dem Thema zusammen:

http://www.queer.de/detail.php?article_id=7847

Auszug:

In Uganda macht die Regierung derzeit vermehrt Stimmung gegen Schwule und Lesben. So hat die Regierung in Kampala erst letzten Monat klargestellt, dass sie die Ausbreitung der "gottlosen" Homosexualität mit allen Mitteln bekämpfen werde. Museveni hat zuletzt einen islamischen Geistlichen empfangen, der offen die Ausrottung von Homosexuellen fordert. Schwulen drohen bereits jetzt langjährige Haftstrafen. (dk)

zum Geistlichen: http://www.queer.de/detail.php?article_id=7768




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Blutsaugerin

Anfängerin

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20

Donnerstag, 26. Juni 2008, 11:19

Das ganze ist doch totaler Schwachsinn.
Da sieht man mal , was die ganze Kolonisierung damals gebracht hat!
Das kommt doch alles nur wegen den Weißen.
Ich meine, wären sie jetzt noch das "unzivilisierte" Volk von damals mit ihren Naturreligionen und ihrer Kultur , so wie sie war. Würden sie den Satz : Schwulsein = Böse, doch gar nicht kennen.
Das kommt ja nur durch die christliche Religion.
Ja,ich denke sogar, dass Homosexualität was ganz natürliches wäre.
Aufgrund des heutigen, westlichen bla blas werden sie förmlich "gezwungen" so zu denken.
Sehr schade, das ganze...
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Calvin

Moderator/in

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Beiträge: 2 128

21

Donnerstag, 26. Juni 2008, 11:27

Zitat

langsam weltweit hervorkommende toleranz und offenes bekenntnis zur nicht heteronormativen sexualität regt dich "sehr auf"?


Als ob mich als homosexuelle Toleranz aufregen :)
Es ist nur ein unterschied ob man etwas toleriert und letztendlich auch akzeptiert oder ob man plötzlich meint "ich bin bi" oder "ich bin schwul/lesbisch" weil es halt gerade cool ist. Hast du mal die Augen aufgemacht in der Öffentlichkeit? Halte dir mal vor Augen wer plötzlich alles meint "ich bin schwul/lesbisch/bi"... Ich spreche jetzt nicht von Menschen die in der Öffentlichkeit stehen... Aber schau dir doch mal die ganzen kleinen Mädchen an die jetzt alle meinen das ausprobieren zu müssen. Das finde ich bekloppt. Und das hat auch nichts mit "ich toleriere Homosexualität" zu tun. Ich fühle mich in der Hinsicht verarscht weil ich dadurch auch oft höre "Ach,machste jetzt auch mit Frauen rum,weils cool ist?!"...Ist aber eine andere Geschichte. Ich wollte nur Toleranz und "möchtegern" trennen.
Aber Toleranz für Homosexualität sollte mich wohl kaum stören,wenn ich es selber bin.

Zitat

nun dürftest auch du wissen, das zumindest der grad der repression sich da massiv verschoben hat und meinungen nichts ahistorisches sind. was für ein menschenbild hast du eigentlich? sind ja nicht alle leute so aufklärungsresistent wie du...
oder setzt du bei "voller toleranz" einen massstab an, der für nichts bisher verwirklicht wurde?


Aufklärungsresistent? Ich? Ich meinte damit eigentlich dass es genügend Menschen gibt die es einfach in ihren Köpfen haben das Homosexualität einfach etwas "schlechtes" ist. Und wieso sollten sie sich da belehren lassen?
Für mich heißt volle Toleranz in keinster Weise mehr irgendeine Diskriminierung gegenüber einem Menschen,der einen anderen Lebensstil pflegt als den Homosexuellen. Und dieses wird es nicht geben. Jedenfalls nicht so lange ich lebe.
- folglich,in welcher Hinsicht bin ich hier Naiv?


Zitat


bist du ernsthaft so naiv?
gerade in den repressiven gesellschaften, zumal wo männer und frauen strikter getrennt sind, kommt homosexualität verstärkt vor.
und so dumm ist nichtmal der afrikaner an sich, dass er nicht auf die idee kommt sich am gleichen geschlecht zu üben. ich erinnere da nur an frühkindliche sexualität...


Ich habe nicht vom "dummen Afrikaner geredet". Ich habe das eher in der Hinsicht gemeint,dass sich die Menschen einfach nicht trauen weil sie Angst vor Bestrafung haben. Weil sie einfach unterdrückt werden. Zumindest bei den Frauen denke ich ist das oft ein Grund.
Und frühkindliche Sexualität hat nichts mit Homosexualität zu tun!
Das die Menschen in anderen Kulturen nicht wissen dass es Homosexualität gibt habe ich ja auch nicht behauptet. Ich denke dass es aber einfach für viele nicht in Frage kommt, weil es einfach tabu ist,weil es nicht in die Kultur passt.
Vor allem bei denen die religiös sind und ich denke in der Afrikanischen Kultur basiert vieles auf Religion. Riten,Stammesgesetze, die gesamte Kultur. Ist ja nicht nur in der afrikanischen Kultur so.
Die Menschen in den Afrikanischen Großstädten leben sowieso mittlerweile sehr "westlich" und ich denke da gibt es sicherlich welche die mehr oder weniger offen ihre Homosexualität leben (da gibts auch ne Autorin,ne sehr bekannte sogar,hab aber den Namen vergessen)... aber speziell die traditionell lebenden Afrikaner/Afrikanerinnen werden sich hüten,ihre Sehnsüchte,die sie vielleicht haben auszuleben.


Zitat

wenn das einfach nur ein ewig währender fetisch ist und sich niemals was ändern wird und bei dir eh alles nur aus einem einzigen perpetuum mobile besteht, warum beschäftigst du dich überhaupt damit?
...und in gewisser weise ist das auch verständlich... (das in der afrikanischen kultur schwule gehasst werden)
oder meinst du das rein ökonomisch?


Du hast mir das Wort "Fetisch" jetzt in den Mund gelegt. Ein Fetisch ist es vielleicht bei denen die so tun als ob sie Homosexuell sind zu. Eine "Phase" um sich einfach nur von der doch so "spießigen Gesellschaft" abzugrenzen. Das sich viel geändert hat ist mir schon klar. Es ist ja auch toll dass es zumindest hier nicht mehr unter Strafe gesetzt ist. Umso schlimmer ist es das man für etwas wofür man nichts kann und was einfach so ist,so lange bestraft wurde. Aber ja,man muss sich ja mit Kleinigkeiten zufrieden geben...

Wieso sollte ich es ökonomisch meinen? Meinst du ich habe Schiss dass die Welt zugrunde geht wenn die Afrikaner plötzlich alle Schwul und Lesbisch werden und kein Nachwuchs mehr kommt? Ich versteh deine Frage nicht....

Calvin
..."Was kostet die Welt? ... Achso ... Hm. Dann nehm ich ne kleine Coke"
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Kasmodiah

Dea ex machina

Registrierungsdatum: 26. September 2003

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Geschlecht: Weiblich

22

Donnerstag, 26. Juni 2008, 11:49

@Lero:

Zitat

Original von Leronoth

Zitat

Original von Kasmodiah

Zitat


Dessen, das unser Wertesystem und unsere Moralvorstellungen sich zu den meisten Regionen der Erde doch allzusehr unterscheidet, sind sich hier scheinbar gar nicht so viele bewusst.


Ich bin mir dessen durchaus bewusst und finde das auch sehr gut so. :) Was hier auch nicht vergessen werden sollte, ist, dass diese gesellschaftliche Freiheit (wozu ich jetzt mal die Aufklärung im 18. Jahrhundert zähle) in vielen Fällen gegen den Widerstand der organisierten Religionen (also in dem Fall das Christentum) durchgesetzt wurde.

wertepluralismus und so, findest du gut?

(...)



Weniger den Wertepluralismus als die Tatsache, dass sich in den letzten 200 Jahren Wertevorstellungen m.E. von Religionen emanzipiert haben. ;)

@Kedyn:

Voll heftig... 8o

Zitat

Homosexuelle können nach ugandischem Recht lebenslänglich in Gefängnis wandern. Die Regierung hat kürzlich bekräftigt, sie werde das Möglichste tun, "um die Ausbreitung von Homosexualität zu verhindern"


(stand in dem Artikel drin)

Da fasse ich mir echt nur an den Kopf. o.O

@Calvin:

Zitat

(...)
Es ist nur ein unterschied ob man etwas toleriert und letztendlich auch akzeptiert oder ob man plötzlich meint "ich bin bi" oder "ich bin schwul/lesbisch" weil es halt gerade cool ist. Hast du mal die Augen aufgemacht in der Öffentlichkeit? Halte dir mal vor Augen wer plötzlich alles meint "ich bin schwul/lesbisch/bi"... Ich spreche jetzt nicht von Menschen die in der Öffentlichkeit stehen... Aber schau dir doch mal die ganzen kleinen Mädchen an die jetzt alle meinen das ausprobieren zu müssen. Das finde ich bekloppt. Und das hat auch nichts mit "ich toleriere Homosexualität" zu tun. Ich fühle mich in der Hinsicht verarscht weil ich dadurch auch oft höre "Ach,machste jetzt auch mit Frauen rum,weils cool ist?!" (...)


Ja, das meinte ich auch mit dem Hinweis auf das SG (Schwarzes Glück). Da haben geschätzte 50 % der weiblichen User als sexuelle Orientierung "bi" in ihren Profilen stehen... :rolleyes:
The hardest thing in this world is to live in it.
Be brave.
Live.

“Man muss vor nichts im Leben Angst haben, wenn man seine Angst versteht.” [Marie Curie]

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Kasmodiah« (26. Juni 2008, 11:50)

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Calvin

Moderator/in

Registrierungsdatum: 4. Dezember 2005

Beiträge: 2 128

23

Donnerstag, 26. Juni 2008, 12:53

Dieser Artikel hier hängt auch noch mit dem Thema zusammen:

http://www.queer.de/detail.php?article_id=7972

Er betont nochmal schön wer an der ganzen Homosexuellen Bewegung "schuld" ist ;)

Nicht schlecht:

Zitat

"Wir sagen der Queen: Wenn sie Homosexualität fördert, werden wir keine Könige oder Königinnen mehr haben."


Zitat

Schon jetzt können Schwule zu lebenslanger Haft verurteilt werden – mit Gesetzen, die noch aus der Zeit der Kolonialherrschaft Großbritanniens stammen.
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

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Beiträge: 7 082

24

Donnerstag, 26. Juni 2008, 12:58

Zitat

Original von Blutsaugerin
Das ganze ist doch totaler Schwachsinn.
Da sieht man mal , was die ganze Kolonisierung damals gebracht hat!
Das kommt doch alles nur wegen den Weißen.
Ich meine, wären sie jetzt noch das "unzivilisierte" Volk von damals mit ihren Naturreligionen und ihrer Kultur , so wie sie war. Würden sie den Satz : Schwulsein = Böse, doch gar nicht kennen.

das ist doch quark. Erstmal müsstest du zeigen wie wietd er zusammenhangd a wirklich besteht, zweitens spielt hier, wie kedyn erwähnt auch der islam eine nicht unebdeutende rolle.
zudem kann ich mir sehr gut vorstellen wie unzivilisierte (ohne anführungszeichen) naturreligionen sich mit schwulenhass verbinden lassen.
übrigens kommen so schöne sachen wie klitorisbeschneidung dort überreligiös vor, sind also vorkoloniale apsekte.

Zitat

Ja,ich denke sogar, dass Homosexualität was ganz natürliches wäre.
Aufgrund des heutigen, westlichen bla blas werden sie förmlich "gezwungen" so zu denken.

deine naturliebe verguckt sich da glaube ich in die falschen. natürlichkeit und naturfetischisierung beißen sich. Überhaupt sind naturvölker nicht zwingend natürlich. vielmehr sind diese mythen ja selber eine form der naturinterpretation, und ist auch das christentum nicht viel mehr als eine naturinterpretation.
das da homosexualität als natürlich galt, obwohl es ganz klar tabuisiert wurde ("alles importgut, gabs vorher nie") halte ich für quatsch.
Herz voll Leid und Missgeschick,
Das voll sehnsucht Eden sucht,
Weine! - Oder sei verflucht!

Baudelaire
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

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Beiträge: 7 082

25

Donnerstag, 26. Juni 2008, 13:09

Zitat

Original von Calvin
Als ob mich als homosexuelle Toleranz aufregen :)
Es ist nur ein unterschied ob man etwas toleriert und letztendlich auch akzeptiert oder ob man plötzlich meint "ich bin bi" oder "ich bin schwul/lesbisch" weil es halt gerade cool ist.

ah okay, missverständnis.
wobei ich dieses cool werden als begleiterscheinung einer emanzipation sehe, die so schlimm nicht gerade ist. wenn dieses trendige bisexuelle zu einer universalisierung und normalisierung würde wäre das ja schön.

Zitat

Für mich heißt volle Toleranz in keinster Weise mehr irgendeine Diskriminierung gegenüber einem Menschen,der einen anderen Lebensstil pflegt als den Homosexuellen. Und dieses wird es nicht geben. Jedenfalls nicht so lange ich lebe.

da hast du recht, mich stört nur dieser fatalistische turn. das es noch ewig dauerd heißt ja nicht das man resignieren muss.

Zitat

Ich habe das eher in der Hinsicht gemeint,dass sich die Menschen einfach nicht trauen weil sie Angst vor Bestrafung haben. Weil sie einfach unterdrückt werden. Zumindest bei den Frauen denke ich ist das oft ein Grund.
Und frühkindliche Sexualität hat nichts mit Homosexualität zu tun!

nun ist n verbot nur ein grund dafür das etwas nicht öffentlich auftaucht. privat existiert(e) das da ja durchaus.
auch das tabuisieren setzt ja voraus das etwas gesellschaftlich existents ein muss.
was es nicht gibt, kann ich nicht unterdrücken.
mit fürhkindlicher sexualität hat das durchaus was zu tun. da können wir nämlich eine allgemeine bisexualität annehmen, womit bisexualität als natürlich und heteronormativität als gesellschaftlich dekonstruiert wäre.



Zitat

wenn das einfach nur ein ewig währender fetisch ist und sich niemals was ändern wird und bei dir eh alles nur aus einem einzigen perpetuum mobile besteht, warum beschäftigst du dich überhaupt damit?
...und in gewisser weise ist das auch verständlich... (das in der afrikanischen kultur schwule gehasst werden)
oder meinst du das rein ökonomisch?


Zitat

Du hast mir das Wort "Fetisch" jetzt in den Mund gelegt. Ein Fetisch ist es vielleicht bei denen die so tun als ob sie Homosexuell sind zu.

sorry missverständniss. fetisch nicht im sexuellen, sondern im marxschen sinn, also als eine naturalisierung egsellschaftlicher phänomene. mir ging es darum das du diese unmöglichkeit einer veränderung verewigst.

Zitat

Umso schlimmer ist es das man für etwas wofür man nichts kann und was einfach so ist,so lange bestraft wurde. Aber ja,man muss sich ja mit Kleinigkeiten zufrieden geben...

damit hast du zur hälfte recht. um so schlimmer für die tatsachen, aber die kleinigkeitenr eichen da net aus ;)

Zitat

Wieso sollte ich es ökonomisch meinen? Meinst du ich habe Schiss dass die Welt zugrunde geht wenn die Afrikaner plötzlich alle Schwul und Lesbisch werden und kein Nachwuchs mehr kommt?

mir ging es darum dass du sagtest es sei "verständlich" das sich da nie was ändern wird.
verständlich im sine von vernünftig ist es nicht. Es ist bloß ökonomishc bzw. materiell verständlich, da es natürlich interessensgruppen gibt, die antiliberal sind, weils ie ihre feudalstrukturen gefährdet sehen.

zumindest in dem thread ist einfach das riesenproblem, dass du dich tw. ziemlich unverständlich ausdrückst und dinge verewigst, also als natürlich darstellst, die du eigentlich selber als historisch bedignt wahrnimmst.
das ist eigentlich auch mein hauptkritikpunkt...
Herz voll Leid und Missgeschick,
Das voll sehnsucht Eden sucht,
Weine! - Oder sei verflucht!

Baudelaire

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Leronoth« (26. Juni 2008, 13:10)

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