Der (kleine) Lauschangriff
- oder USA lässt grüßen!
LAUSCHANGRIFF
Genfer Uno-Zentrale voller Wanzen?
Die Vereinten Nationen haben ihre Ermittlungen wegen einer am Genfer Uno-Sitz entdeckten Abhöranlage eingestellt - ergebnislos. In Sicherheitskreisen macht man sich jedoch keine Illusionen: Das europäische Hauptquartier der Uno könnte voller Abhörwanzen sein.
Genf - "Ich bin sicher, dass wir ein Abhörmikrofon nach dem anderen finden würden, wenn wir das Personal und die Technik hätten, um gründlich danach zu suchen", hieß es heute in den Kreisen. "Es ist löchrig wie ein Schweizer Käse." In den Uno-Büros in New York und Wien sehe es ähnlich aus. Einen Tag zuvor hatten die Uno einen Bericht des Schweizer Fernsehsenders TSR bestätigt, wonach Bauarbeiter eine Abhöranlage in einem Besprechungsraum entdeckt haben.
Das Mikrofon war dem Sender zufolge hinter der Holzvertäfelung des "Französischen Salons" versteckt, den Regierungschefs und führende Uno-Vertreter häufig nutzen. Der elegante Raum diente beispielsweise vertraulichen Gesprächen nach der Irak-Invasion der USA. Die Abhöranlage stammt nach Angaben des Genfer Sicherheitsexperten Patrick Daniel Eugster wahrscheinlich aus Russland oder Osteuropa. "Es handelt sich um eine technisch sehr ausgeklügelte Abhörtechnik", sagte Eugster. An der Größe des Mikrofons sei zu erkennen, dass es bereits drei der vier Jahre alt sei.
Die Schweizer Bundesanwaltschaft nahm wegen der Affäre heute mit der Schweizer Uno-Mission in Genf Kontakt auf, wie Bundesanwaltschafts-Sprecher Peter Lehmann sagte. Die Schweizer Mission ihrerseits habe sich in dieser Sache an den Verantwortlichen der Uno-Organisation in Genf, Sergei Ordzhonikidze, gewandt. Bei einer möglichen Strafverfolgung müsste die Uno die Immunität für den betroffenen Saal aufheben. Die Räumlichkeiten am Sitz in Genf können ohne Erlaubnis der Vereinten Nationen nicht von den Strafverfolgungsbehörden betreten werden.
Ein Uno-Vertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte, sagte heute, dass die Ermittlungen abgeschlossen seien und nicht wieder aufgenommen würden.
Nach dem Bombenanschlag auf das Bagdader Uno-Büro im August 2003, bei dem 22 Menschen getötet worden waren, stocken die Uno in Genf ihre Sicherheitsvorkehrungen massiv auf. Über drei Jahre hinweg sollen jeweils rund 40 Millionen Euro in die Verbesserung der Sicherheit investiert werden.
Quelle: [URL=http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,333396,00.html]Link[/URL]
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DarkAngel
Es gibt Tage da verliert man!
Der Mensch interresiert sich nicht mehr für sich selbst. Allein wichtig wird ihm, wem er angehört. Er verschanzt sich nicht, wenn er stirbt, er verschmilzt. Er verliert sich nicht, er findet sich. Das ist nicht der Wunsch eines Moralisten. Das ist die gängige Wahrheit, eine alltägliche Wahrheit, die eine alltägliche Selbsttäuschung mit einer undurchdringlichen Maske überdeckt.
Antoine de Saint Exupéry
Aus "Flug nach Arras"