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Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

1

Donnerstag, 8. Juli 2004, 12:33

Anarchistische Abenteuerlust

Anarchistische Abenteuerlust

Das Leben ohne Gesetze, dogamtisierte Normen und Geldherrschaft klingt ja doch etwas nach Kinderspass.
Spiel und Freude, Abenteuerlust und irrealer actionsucht. Und so mag doch etwas dran sein, dass schon der widerstand, das austesten von extremen, eine Form des Anarchistischen Lebens darstellt.
Nicht nur, weil das legitime Grenzüberschreiten schon ein "nehmen von Freiräumen" ist, sondern auch, weil es eben eine Form der Konfrontation und Erfahrung darstellt.
Ob Randale ein erkämpfter Freiraum ist, bleibt zu überdenken, und ich möchte behaupten dass dies kein legitimer Widerstand ist. Dass es aber eine Form des Abenteuers ist, und sicher etwas woran man sich noch lange erinnert, mag Fakt sein.
Der Anarchist als Indiana Jones, als Abenteuerlüsterner Micky Maus Fan? Als Moderebell?
Fakt ist, dass diese Lust nach Leben, Spüren, Abenteuer. Die Lust, etwas sinnvolles, abnormales zu tun, in jedem Menschen liegt. Jeder erfolgreiche Blockbuster und fast jedes Buch sucht doch das abnormale, sucht doch das eigentliche Leben und verknüpft dies meist noch mit einem objektiv guten Ziel. Und in der Tat fragt man sich doch als Anarchist immer wieder, wo denn dieses Leben nun begraben liegt.
Lehrt einem die Schule, ein Training oder eine Weiterbildung immer eine Erfahrung die fürs Leben angewendet werden kann, so bleibt die Frage nicht aus, wann sie denn nun endlich auch einmal angewendet werden kann.
Die Schule bildet für den Beruf, die Fußballmannschaft trainiert für das Spiel und der Soldat kriecht für den Krieg durch den matsch.
Doch sind diese Faktoren wirklich DAS Leben? Das gesuchte Etwas? Dieses Leben scheint doch ausserhalb der eigentlichen Arbeit oder Verpflichtung zu liegen. Ausserhalb des Alltags. Angewendete schulbildung hat doch letzlich erst dann ihren wirklichen Reiz wenn sie in der Freizeit angewendet werden kann.
Doch ist es nicht Fakt, dass ein großteil aller bildung sich auf die Lösung von menschgemachten problemen beziehen? Zur erreichung eines Arbeitsplatzes, zum U-bahn fahren, zum umgang mit einem gerichtsverfahren, zum verhalten auf einer Demonstration, zum erarbeiten besserer noten etc. Für diese Dinge lernen wir und verschleudern für diese sozialisierten probleme unsere Zeit.
Ist dieses Lernen dann nicht ein Zirkelschluss der sich wie Inzest lediglich selbst befruchtet?
So muss doch die Frage sein wofür denn eigentlich gelernt wird? Für das Spiel Leben, für die Grenzenlose Welt, die eigentlich mal vor uns lag? Für die Liebe, für die Karriere, für die erfüllung einer Aufgabe?
Ist es da nicht legitim, den wunsch nach dem echten, harten, abenteuerlichen Leben fortzuführen und sich diese Freiräume zu erkämpfen?
Muss denn nicht der ausbruch aus der Plastikwelt und der Kampf gegen die Hürdenwelt ein legitimes Menschenrecht, wenn nicht gar eine Pflicht sein?
Herz voll Leid und Missgeschick,
Das voll sehnsucht Eden sucht,
Weine! - Oder sei verflucht!

Baudelaire
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Cthulhu

Kaputtalist

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 2 680

Geschlecht: Männlich

2

Donnerstag, 8. Juli 2004, 13:23

hmm...ich denk du kennst meine Einstellung zu anarchistischen Theorien...nich verkehrt, aber unausgereift.

Die Menschen brauchen ihren Rahmen, aus dem sie nicht entkommen können, ohne dabei alles kaputt gehen zu lassen. Ohne den fehlt es an Solidarität, Kraft und Menschlichkeit. Und dann geht alles den Bach runter.

Ich finde, man sollte innerhalb des Rahmens, den die Menschen sich selbst setzen, soviel wie möglich aus sich und seinem Leben herausholen, sich selbst Grenzen ausloten. Und sich dagegen wehren, dass der "Rahmen", der sich bewährt hat trotz allem immer enger gezogen wird.
early bird gets the worm, but the second mouse gets the cheese
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Mandragora

Fortgeschrittene

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 319

Geschlecht: Weiblich

3

Donnerstag, 8. Juli 2004, 16:48

Kann mich da Cthulhu eigentlich nur anschließen..

Ich finde jeder Mensch sollte sich da seine eigenen Grenzen setzen, denn der eine Mensch braucht mehr und der andere weniger Freiheiten..

Man muss einfach versuchen das beste daraus zu machen, denn ein wenig einfluss hat man auch selbst darauf..
Aber es gibt eben auch Menschen, die sich freiwillig in diese "Gefangenschaft" stecken und aus dieser auch gar nicht entkommen möchten..

Durch vollkommenes Absetzen eines festen Rahmens würde man niemals auf einen gemeinsamen Nenner kommen und es würde meiner meinung nach einfach nur alles gnadenlos den Bach runter gehen..

Ich denke man hat es durchaus auch selbst in der Hand inwiefern man sich in gewisse Muster reindrücken lässt und inwiefern man dagegen rebelliert.

Ich finde man sollte ein gesundes Mittelmaß finden, denn ich für mich persönlich brauche beides..auch wenn ich wohl einer der Menschen bin, der enorm viel Freiheit braucht..
Aber ganz ohne gehts halt doch nicht..und ich persönlich bau mir hinter allem einfach einen persönlichen Sinn auf, denn nur für den Staat würde ich solche Dinge sicherlich nicht machen..

Und mal angenommen, man könnte all seine Abenteuerlust oder was auch immer einfach so ausleben und alles tun können, ohne von irgendwas daran gehindert zu werden, wär das ganze ne Zeit lang sicherlich ganz nett, aber würde auch enorm schnell seinen Reiz verlieren..

Und so kann man sich noch darauf freuen, diverse Dinge tun zu können, weil sie in Maßen eben einfach etwas besonderes bleiben..

Anarchie schön und gut, aber es würde meiner meinung nach echt nich hinhaun..
~...Come wet a widow´s eye
Cover the night with your love
Dry the rain from my beaten face
Drink the wine..the red sweet taste of mine..~
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Darhel

Meister

Registrierungsdatum: 26. September 2003

Beiträge: 1 755

Geschlecht: Männlich

4

Freitag, 16. Juli 2004, 23:19

Kann mich dem auch nur anschließen, Anarchie kann im großen Rahmen nicht funktionieren.

Ich finde das Motto der Freidenker da besser: Kein Gott, keine Herren.

Denn Regeln, Moral und Gesetze sollte es auf jeden Fall geben (sonst könnte ich ja mal eben jemanden schlachten gehen), diese sollten aber aber durch das Volk entschieden und durchgesetzt werden. Also wie in einer Demokratie und nicht so, wie es heute der Fall ist.
Die Testreihe Mensch ist jetzt abgeschlossen
Testobjekt muss nun leider eliminiert werden
Die Menschheit darf sich nicht unkontrolliert fortpflanzen...
Wir stoppen das Programm in 10 Sekunden... !

Herrschen, siegen, einsam sein...
Dachten wir...
Doch wir sind nicht allein!


Welle:Erdball
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