Ich muss zugeben ich habe nicht mal geschaut wo das herkam, die Seite ist mir auch gar kein Begriff. Der Name "Deutsche Heidnische Front" hört sich leider sehr "braun" an, aber davon distanzieren die sich ja auf der Startseite, trotzallem ein abschreckender Name etc., aber solche Seiten wissen schon wie sie sich aus der Affäre ziehen können....!
Ich habe hier noch einen schönen Text über Asatru
• Über diese FAQ
Die FAQ, so wie sie hier erscheint, wurde von einer Gruppe von Asatruarn aus verschiedenen Asatru- und Heidenorganisationen zusammengestellt. Diese sind:
• Susan Granquist, Irminsul Aettir
valkyrie@eskimo.com
• Greg Shetler
odsman@hotmail.com
• Nik Warrenson, New Zealand Asatru Fellowship Åsatrufellesskapet_Bifrost
bifrost@bifrost.no
• Hraesvelg Odinsson, Eagle Kindred, Asatru Alliance
eagle@webpipe.net
• Rorik Radford
rorik@yolo.com
• Steven McNallen, Asatru Folk Assembly
Asatru@oro.net
• Valgard Murray, Asatru Alliance
wtree@goodnet.com
• Jenny Blain, The Troth
jenny.blain@freeuk.com
• Bil Linzie, Steward, The Troth, AFA
billinz@zialink.com
• Laurence Hiner
Wodalf@aol.com
• Dirk Buere
artemis@kbnet.co.uk
• Mike Dodd
mdodd@shore.net
Diese FAQ ist in ihrer ursprünglichen, englischsprachigen Form unter
sra_thing@yahoogroups.com archiviert. Sie wurde ursprünglich erstellt, um die Gründung einer moderierten Asatru-Newsgroup zu erleichtern, bzw. zu begleiten.
Die Vorgänge, Diskussionen und Begründungen sind im Archiv der Liste öffentlich zugänglich. Hiermit wird diese FAQ als Geschenk an die Götter und die Asatrugemeinde in der Öffentlichkeit verfügbar gemacht.
Anmerkung zur deutschen Version:
Abschnitte, die von Mitgliedern des Eldarings verfaßt und dieser FAQ hinzugefügt wurden, sind entsprechend gekennzeichnet.
• Was ist Asatru?
Asatru ist ein nordischer Ausdruck, der den Glauben an die Götter beschreibt, die im Allgemeinen als Asen (Æsir) bekannt sind.
(Das Wort besteht aus zwei Teilen. ása bezeichnet die Asen (eines der beiden Göttergeschlechter der Germanen) und trú steht für Vertrauen, Treue oder Glaube. Anm. des Übersetzers)
Asatru hat seine Wurzeln in uralten Bräuchen und Glaubensvorstellungen, obwohl es am ehesten aus der Wikingerzeit bekannt sein dürfte. Dies war die Zeit, in der die alten Vorstellungen mit denen des aufstrebenden Christentums kollidierten. Aber es war auch die Zeit, in der die Bräuche und Geschichten aufgeschrieben wurden, nachdem sie über Jahrhunderte mündlich überliefert worden waren. Wie bei vielen Religionen gab es keinen spezifischen Namen für die Religion selbst. In der heutigen Zeit werden aber Worte wie "Asatru", "Vortru", "Forn Sed", "unser Glaube" oder "der alte Glaube / der alte Weg / die alten Bräuche" verwendet, um diese Religionsform zu beschreiben.
Die Religion war Teil der Kultur und der Glaube spiegelt sich heute nicht nur in der Mythologie wieder, sondern auch in vielen Dingen des alltäglichen Lebens. So lassen sich Spuren des alten Glaubens in der Sprache und in den Sitten und Gebräuchen (Ostern, Weihnachten) finden. Im Rechtswesen finden sich auch noch Spuren, wie z.B. die Geschworenen in amerikanischen Gerichtsverhandlungen.
Der englische Originalartikel wurde am 24. Januar 2001 in die FAQ aufgenommen. Übersetzt von Meldric am 08. Mai 2001.
• Wer sind die Göttinnen und Götter des Asatru?
Da fraget Gangleri: "Welches sind die Asen, an welche die Menschen glauben sollen?" Har antwortete: "Es gibt zwölf göttliche Asen." Da sprach Jafnhar: "Die Asinnen sind nicht minder heilig und ihre Macht nicht geringer."
Mit diesen Worten werden die Götter und Göttinnen unserer Vorfahren dem König Gangleri in Snorris Edda vorgestellt. Hier finden wir eine Auflistung der Asen (Götter), Asinnen (Göttinnen) und anderer Wesenheiten der Mythologie neben kurzen Geschichten aus der nordischen Mythenwelt. Niedergeschrieben wurden sie gegen Ende der Wikingerzeit. Zuerst wird Odin genannt, sein Sohn Baldur, Thor (Donar) und seine Frau Sif, Tyr, Njörd und seine Kinder Frey und Freyja, Bragi, Heimdall, Hödr, Vidar, Wali, Uller, Loki und Aegir mit seiner Frau Ran. Es werden auch Göttinnen genannt. Unter anderem Frigg, Freyja, Lofn, Var und Skadi.
Die Mythologie bewahrte auch die Geschichten über die beiden verfeindeten Göttergeschlechter (die Asen und Wanen), die nach einem Krieg Frieden schlossen, Geiseln untereinander austauschten und jetzt gemeinsam unter dem Begriff Asen verstanden werden können.
Vier der sieben Wochentage sind in deutsch- und englischsprachigen Ländern nach diesen Göttern benannt:
• Dienstag (Tuesday) von "Tyrstag" (Tiu's day),
• Mittwoch (Wednesday) von "Wotanstag" (Odin's day),
• Donnerstag (Thursday) von "Thorstag" und
• Freitag (Friday) von "Friggastag" (lat. "dies veneris" - "Tag der Venus").
In ganz Skandinavien und Europa finden sich Orte, die schon sehr früh diesen Gottheiten geweiht und nach ihnen benannt wurden.
Der englische Originalartikel wurde am 30. Januar 2001 in die FAQ aufgenommen. Übersetzt von Meldric am 13. Mai 2001.
• Woran glauben Asatruar?
Die Glaubensvorstellungen des Asatru wurzeln in der Mythologie und der Kosmologie der germanischen Völker. Die Rekonstruktion einer Religion (Asatru) kann man auf die verschiedenen Überbleibsel der alten Glaubensvorstellungen in Tradition, Mythologie, Folklore, Literatur, Rechtswesen, Brauchtum und kulturellen Konzepten stützen. Man erkennt in diesen sehr verschiedenen Bereichen die Züge der Menschen, die von den alten Glaubensvorstellungen beseelt waren.
• Es gibt keinen historischen Begründer oder Propheten von Asatru (keine Gründerreligion).
• Die Grundlagen der Gesetze oder des Glaubens wurden nicht von einer Person "geschaut" (keine Offenbarungsreligion).
• Es gibt keine zentrale Autorität, die Dogmen festlegt.
• Es gibt keine Aufforderung, Andersgläubige zum Asatru zu bekehren oder irgendwelche Ansätze von Intoleranz gegenüber Andersgläubigen.
• Eine spezielle Eigenschaft ist das hamingja, "Glück" or "Schicksal", das auch angesammelt und auf die Nachfahren vererbt werden kann. Es kann sich auf geistiger Ebene in der Persönlichkeit oder dem Talent ausdrücken. In materieller Hinsicht kann es sich auf den Reichtum oder den Ruf einer Person beziehen.
• Der tiefe Respekt vor der Tradition und den Gebräuchen ist in einem grundliegenden Konzept begründet, dem ørlög. Dieses Konzept bildet das Zentrum der Kosmologie und des Glaubenssystems der germanischen Völker ebenso wie das der Asatruar heute. Das Wort ist zusammengesetzt aus ør (etwas, dass "über dem Normalen steht") und leggja ("legen", "platzieren" oder "machen"). Es hat die Bedeutung eines übergeordneten Gesetzes.
Diese Dinge bilden das Fundament der altnordischen Glaubensvorstellungen und den Riten des Asatru. In der Mythologie werden sie vom Weltenbaum Yggdrasil symbolisiert, der am Urdbrunnen wächst. Die Nornen begießen den Weltenbaum täglich mit Wasser aus dem Brunnen. Dieses Wasser hinterläßt Ablagerungen auf den Wurzeln, die die aktive, sich ständig verändernde Realität symbolisieren. Die Auffassung des Seins ist eine Reflektion dieses grundlegenden Konzepts. Wie ein Baum wächst auch eine Person immer weiter und verändert sich durch gemachte Erfahrungen. Neue Erfahrungen und Erkenntnisse erwachsen dabei aus den schon vorhandenen, die zuvor gemacht wurden (vergl. Hávámál, Anm. des Übersetzers).
Der englische Originalartikel wurde am 15. Februar 2001 in die FAQ aufgenommen. Übersetzt von Meldric am 21. Mai 2001.
• Wie ist Asatru organisiert?
Es beginnt mit einzelnen Personen und Familien, die sich in kleineren Gruppen zusammenfinden. Die Gruppen nennen sich félagi , lagur, go or (Godentum), Sippe (engl. kindred), garth oder hearth. Es gibt noch andere Ausdrücke, die auf historische Bezeichnungen zurückgehen. Die einzelnen Gruppen können absolut unabhängig voneinander oder in übergeordneten Organisationen (wie dem Troth) zusammengefaßt sein. Einige der größeren Organisationen arbeiten auch untereinander zusammen.
Die allgemeine Bezeichnung für einen religiösen Leiter einer solchen Gruppe ist Go i (männliche Form) und Gy ia (weibliche Form). Der Plural lautet Go ar. Das Wort bezeichnet eine Position, die mit der eines Priesters vergleichbar ist. Es wird aber aus dem Altnordischen korrekter mit "Häuptling" (oder "Anführer", engl. chieftain) übersetzt. Andere Begriffe, wie z.B. Drichten (engl. drighten) bedeuten das Gleiche mit einem größeren Anteil administrativer Aufgaben in größeren Gruppen.
Der englische Originalartikel wurde am 17. Februar 2001 in die FAQ aufgenommen. Übersetzt von Meldric am 17. Mai 2001.
• Ist Asatru das Gleiche wie Odinismus?
Es gibt Asatruar und Odinisten, die sich gegenseitig als Angehörige der gleichen Religion betrachten, während andere auf den Unterschieden bestehen. Das Wort "Odinist" beschreibt ein Individuum, welches primär Odin geweiht ist und sich selbst ebenso Asatru, Wicca, Neu-Heide oder einfach Odinist nennen kann. Die Wahl der Bezeichnung hängt von den Riten und den Vorstellungen ab, die das Individuum mit Odin verknüpft, bzw. in welchen es seine Beziehung zu Odin (und ihm verbundene Gottheiten) ausdrückt.
Der englische Originalartikel wurde ohne Datumsangabe in die FAQ aufgenommen. Übersetzt von Meldric am 20. Mai 2001.
• Welche Rituale und Zeremonien gibt es im Asatru?
Die Rituale und Zeremonien des Asatru basieren auf Beobachtungen der Kultur der altnordischen und germanischen Völker, von denen viele Bräuche bis heute überlebt haben, ohne das sich die Menschen des ursprünglich sakralen Ursprungs bewußt sind. Eines dieser Rituale ist das Aussprechen eines Trinkspruches, gefolgt von einem formellen Essen. Parallel zum Essen findet das Symbel (AN sumbl) statt. Das Symbel ist ein Ritual, bei dem zum gemeinsamen Trinken (z.B. aus einem kreisenden Horn) kurze Reden, Lieder, Ansprachen oder sonstige Vorträge vorgebracht werden. Auch Schwüre kann man hier leisten. Beschrieben ist dieses Ritual z.B. in Beowulf.
Ein Blót (Opfer/Segnung) ist ein Opferritual für eine Gottheit oder andere höhere Wesenheiten. Das Ritual selbst kann aus dem einfachen Teilen von Getränken und Speisen durch ein Individuum bestehen, oder durch eine längere, gemeinschaftliche Zeremonie begangen werden. Diese Rituale können drinnen oder draussen in einer natürlichen Umgebung durchgeführt werden. Weitere Rituale sind die Taufe eines Neugeborenen und seine Aufnahme in die Familie, Beerdigungen, Heilungen, Gebete in Zeiten der Not und die Runenbefragung untereinander.
Der englische Originalartikel wurde am 25.02.2001 in die FAQ aufgenommen. Übersetzt von Meldric am 17. Juli 2001.
• Gibt es Magie im Asatru?
Wie in vielen anderen Natur- oder Volksreligionen gibt es auch im Asatru magische Elemente, die auf der Erkenntnis einer gegenseitigen Abhängigkeit und Beeinflussung der natürlichen und übernatürlichen Welt beruhen, eine Verbindung, die von Menschen wie von Göttern durch verschiedene Methoden genutzt werden kann. In den Eddas, Sagas und anderen Quellen finden wir Menschen wie Götter beschrieben, die solche Techniken sowohl nutzen wie auch lehren: Galdr (magische Formeln und Gesänge), Seidh (schamanische Technik, die veränderte Bewusstseinszustände und Kommunikation mit Geistern und Gottheiten beinhaltet) und Runenmagie (bezogen auf die germanischen Schriftzeichen, die auch starken magischen Charakter hatten). Zukunftsdeutung und Wahrsagerei waren ein wichtiger Aspekt des spirituellen Weltbildes der nordischen und germanischen Völker.
In heutiger Praxis werden Galdr, Seidh und Runenmagie auf verschiedene Art und in sehr unterschiedlichem Ausmaß in der religiösen Praxis Einzelner oder Gruppen verwendet. Genau wie früher gibt es aber auch heute viele, die diese Techniken nicht praktizieren, sogar nicht einmal an Magie glauben oder sie zumindest nicht als notwendig für die Ausübung ihres Glaubens ansehen.
Der englische Originalartikel wurde am 01.03.2001 in die FAQ aufgenommen. Übersetzt von Kurt Oertel am 17. Juli 2001.
• Wie werde ich Asatruar?
Wie bei allen Religion hängt die Antwort auf diese Frage mehr vom Fragesteller ab als von allem anderen. Eigentlich ist man Asatru, sobald man sich als ein Asatruar fühlt. Andere Personen werden diese Einstellung bemerken, wenn man sich im Alltag in einer Art und Weise verhält, die mit den Vorstellungen einhergeht, die mit dem Glauben an die Asen verbunden sind. Das Verhalten ist dann darauf ausgerichtet, ein "guter Mensch" im Sinne von Asatru zu werden (WIE dieses Verhalten dann auszusehen hat, ist immer ein beliebter Diskussionspunkt).
Manche Asatruar vertreten die Auffassung, dass eine Art Aufnahmeritual, ein Schwur oder eine andere Form der formellen Abkehr vom "früheren Leben" nötig ist, um den Schritt in die Gemeinschaft der Asatruar zu vollenden.
Andere wiederum betrachten das als gänzlich überflüssig. Sie vertreten die Meinung, dass die Götter auch ohne einen solchen Schritt die Absichten von jemandem einschätzen können, der sich selbst als Asatru bezeichnet. Im Prinzip kann man heute davon ausgehen, dass man Asatruar geworden ist, sobald man sich selbst ehrlich sagen kann "Ich bin Asatru".
Der englische Originalartikel wurde am 23. März 2001 in die FAQ aufgenommen. Übersetzt von Meldric am 17. Mai 2001.