Ich konsumiere seit einiger Zeit (angefangen irgendwann nach meinem Umzug) THC-haltige Substanzen, habe allerdings meinen Alkoholkonsum auf nahezu 0 reduziert. Mir ist die Wirkung einfach angenehmer, weil man sich dabei wesentlich besser unterhalten kann, mitunter sogar sehr interessante Gespräche dabei herauskommen (gerade mit Philosophiestudierenden). Da ich Kaffee nicht besonders mag, bekommt mein Körper auch höchst selten Koffein ab, da schon eher Teein. Und neben dem Tabak in der Tüte rauche ich selten mal eine normale Kippe. Anderes habe ich noch nicht genommen, auch wenn mich die Wirkung von z.B. LSD schon reizt. Das Risiko dabei ist mir allerdings eindeutig zu hoch.
Ich habe einige Kommilitonen, die schon alles mögliche genommen haben (seien es Pilze, LSD oder anderes). Wie ihr aktueller Drogenkonsum aussieht, weiß ich allerdings nicht.
Zum Thema Horrorgeschichten: Eine Stufe über mir hatte wohl jemand das Glück, nach einem Pilztrip in die Psychatrie zu dürfen, ein anderer sprang aus dem Fenster (im 1. StocK) und ging danach auf parkende Autos los.
Nun zu meiner Lieblingsdroge: Nikotin. Die Nikotinsucht bzw. der Nikotinkonsum sind mir einfach unbegreiflich, und zwar aus einem einfachen Grund. Wieso bitte konsumiert jemand eine Droge, die den Körper (wie jede Droge) schädigt, die aber für den Süchtigen keine Wirkung mehr hat? Im Gegenteil, ohne Droge ist man unglücklicher als vorher, man braucht die Droge für sein Normalniveau. Das ist doch irgendwie hochbescheuert. Achja, zum Verständnis dessen, worauf ich mich beziehe, von einem Freund und Biologiestudenten ein bißchen etwas, zur Wirkung von Nikotin:
Das Gift, dass sich der Mensch zum Nutzen macht Nikotin wirkt an den Synapsen im Hirn. Da es die Hirn/Blutschranke sehr leicht passieren kann, ist es 5 Sekunden nach der Inhalation im Hirn schon synaptisch aktiv. Es ähnelt dem synaptischen Botenstoff Acetylcholin und nimmt dessen Funktion im Prä- und Postsynaptischen Spalt ein. Dadurch wird eine Dauererregung der nachgeschalteten Nervenzelle verursacht.
Nikotin wirkt im "Zuckerbrot-und-Peitsche-System" des Hirns, d.h. es ersetzt das Acetylcholin dort in einer Region, dass bei speziellen Zellen die Ausschüttung von Dopamin (Dem Glücksgefühl schlecht hin) bewirkt. Behlohnt werden wir immer, wenn wir einem Urbedürfnis nachkommen, wie Essen, Trinken, Sex, Sozialkontakte etc. Damit fügt man seinem Körper eine künstliches Glücksgefühl zu. Ferner wird die Herzaktivität und der Kreislauf angeregt. Die Magensäfte fließen und der Darm fängt an zu arbeiten. Leider werden aber auch Bedürfnisse, wie Durst, Hunger und der Sexualtrieb unterdrückt.
Andere Dorgen, wirken in der selben Region. Kokain verhindert den Dopaminabbau, Opiate verhindern die Begrenzung des Dopaminspiegels im Hirn und Heroin ist sozusagen ein Dopamindoppelgänger was alles zu einer Überdosis von Dopamin(-ähnlichen Stoffen) führen - nur die Ursache ist unterschiedlich.
Das Gift, und wie es sich den Menschen zum Untertan macht
Nikotin hat einen Suchtfaktor vergleichbar wie Heroin! Man spricht davon, dass 1-2 Zigaretten schon einen Entzugserscheinung beim Menschen auslöst. Dadurch, dass das Hirn eine Behlohnung beim Rauchen erfährt verknüpft es Handlung und Wirkung miteinander. Damit ist der Prozess des Rauchens im Unterbewusstsein als positive Handlung abgespeichert und deswegen beneidet ein Raucher auf Entzug einen Rauchenden.
Oft wird Rauchen als entspannend beschrieben - doch dem ist nicht so. Vielmehr erlöst der Raucher sich von seinern durch den Entzug entstehenden Verspannungen beim Rauchen und kommt auf ein Normalpotential von Stresshormonen. Raucher stehen also ständig, wenn sie nicht rauchen, unter Stress. Dies kommt daher, da sich die Acetylcholinrezeptoren durch die ständige Flut von Nikotin vermehren und das Grundpotential dadurch angehoben wird.
Kleiner Einschub: Koffein wirkt ähnlich auf ein Grundpotential im Hirn. Es 'verstopft' nämlich die Rezeptoren auf den Nervenbahnen, die dafür sorgen, dass bei Dauereregung eine Ermüdung eintritt. So wird der Stoff zur hemmung zwar ausgeschüttet, kann aber nicht wirken. Dagegen wehrt sich der Körper, indem er mehr Rezeptoren 'baut'. Wenn jetzt aber kein Koffein mehr im Hirn wirkt, sind viel mehr Rezeptoren vorhanden als normal und die Müdigkeit ist im normalzustand des Menschen weit aus höher. Wenn er nun Kaffee trinkt, wird lediglich ein Normalniveau erreicht. So auch das Nikotin mit der Befridigung.
Bei Rauchern wurden bis zu doppelt so viele Rezeptoren gefunden, wie bei nichtrauchen. Man könnte als behaupten, dass ein Raucher auf Entzug doppelt so unglücklich ist, wie ein Nichtraucher. Die Rezeptoren bilden sich aber mit dem Entzug wieder zurück und der Raucher kann den Erscheinungen entgehen. Nicht jedoch sein Suchtgedächtniss, dass ja abgespeichert hat, dass Rauchen Spaß macht. Dies ist der größte Faktor für das Rückfälligwerden auch nach Jahren.
"Bei vielen Menschen ist es bereits eine Unverschämtheit, wenn sie Ich sagen." (Theodor W. Adorno)