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ich

Meisterin

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1

Montag, 21. März 2005, 14:27

Schwere Entscheidung?

Tauziehen um Koma-Patientin geht weiter:
US-Kongress beschließt Gesetz zur Rettung

Bush beendete Urlaub um Gesetz zu unterzeichnen
UMFRAGE: Soll Leben von Schiavo verlängert werden?

Das Tauziehen um das Leben der Koma-Patientin Terri Schiavo in den USA geht weiter. Präsident George W. Bush unterzeichnete in der Nacht auf Montag ein vom Kongress im Eilverfahren verabschiedetes Gesetz, mit dem die passive Sterbehilfe für die 41-Jährige vorerst gestoppt werden sollte. Beobachter rechneten damit, dass Schiavo noch am Montag die lebenserhaltende Magensonde wieder eingesetzt werde.

Die Sonde war der schwer hirngeschädigten Frau am Freitag auf Beschluss eines Richters in Florida entfernt worden. Schiavos Eltern begrüßten das Eilgesetz. Ihr Mann kämpft dagegen seit Jahren für das Recht seiner Frau auf einen würdigen Tod. Er hatte vor der Justiz die Entfernung der Sonde erzwungen.

Bush brach eigens seinen Wochenend-Urlaub auf seiner Ranch im texanischen Crawford ab und kehrte nach Washington zurück, um das umstrittene Gesetz zu unterzeichnen. Dieses ermöglicht den Eltern der Koma-Patientin, im Streit um das Leben der 41-Jährigen ein Bundesgericht anzurufen. In Fällen, "da ernste Fragen und gewichtige Zweifel aufgeworfen werden, sollten unsere Gesellschaft, unsere Gesetze und unsere Gerichte im Zweifel für das Leben tendieren", begründete Bush seine Unterschrift unter das Gesetz. Er werde "auch künftig auf der Seite derjenigen stehen, die das Recht aller Amerikaner auf Leben verteidigen - auch das der Behinderten".

Auf Antrag von Schiavos Ehemann Michael hatte ein Bezirksrichter in Florida am Freitag entschieden, dass die seit 15 Jahren im Koma liegende Patientin nicht mehr länger künstlich ernährt werden soll. Daraufhin wurde ihr die lebenserhaltende Magensonde entfernt. Terri Schiavos streng katholische Eltern hatten mit Unterstützung von Bushs Republikanischer Partei erbittert gegen die Entscheidung des Richters gekämpft. Sie hoffen darauf, dass ihre Tochter - entgegen der medizinischen Fachmeinung - wieder gesund wird. Michael Schiavo argumentiert dagegen, seine Frau habe sich vor ihrem Herzstillstand, durch den sie 1990 ins Koma fiel, ihm gegenüber gegen künstliche Maßnahmen zur Lebensverlängerung ausgesprochen.

Nach der Unterschrift Bushs unter das vom Kongress verabschiedete Eilgesetz wurde nun damit gerechnet, dass Schiavos Eltern umgehend das Bundesgericht anrufen und dadurch die Entscheidung des Bezirksrichters außer Kraft gesetzt wird. Die Sonde würde diesen Annahmen zufolge in Erwartung des Urteils so rasch wie möglich wieder eingesetzt. Ohne die Sonde würde Schiavo binnen einer bis zwei Wochen sterben.

Schiavos Eltern und Geschwister reagierten mit Erleichterung auf die Entscheidung des Kongresses. "Wir sind sehr, sehr, sehr dankbar", sagte Schiavos Schwester Suzanne Vitadamo vor dem Hospiz in Pinellas Park im Bundesstaat Florida, in dem Schiavo behandelt wird. Ihr Vater Bob Schindler sagte, die Familie habe die Patientin über die gute Nachricht informiert. "Sie wirkte sehr froh, und wir sind froh", betonte er. Ärzte bezweifeln jedoch, dass Schiavo ihre Umgebung überhaupt wahrnehmen kann.

Das Drama um Terri Schiavo hält die US-Öffentlichkeit und Juristen seit Jahren in Atem. Es spaltet in den USA die Anhänger des Rechts auf Leben einschließlich der radikalen Abtreibungsgegner und die Befürworter des Rechts auf ein menschenwürdiges Sterben. Die Kongressentscheidung in dem Fall ist höchst umstritten: Kritiker sehen darin eine Verletzung der Gewaltenteilung zwischen Parlament und Justiz, Einmischung in richterliche Befugnisse sowie Verletzung der Familien-Privatsphäre.

In den vergangenen 15 Jahren beschäftigten sich 19 Richter des Bundesstaates Florida mit dem Fall und fällten insgesamt zehn Urteile. Bereits zwei Mal war Schiavo die Magensonde entfernt und schließlich auf richterlichen Beschluss wieder eingesetzt worden. (apa/red)

Für mich keine schwere Entscheidung....würdiger Tod!
Wenn man mit der Pflege solch armer,ausgelieferter Menschen nichts zu tun hat,und ihre "sogenannte Familie"pflegt sie ja nicht mal selber!!!!Kann man leicht reden...weiterleben lassen!!! Ach,sie sind ja so um sie besorgt !!
Flehen um ein anderes, besseres Sein


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ICH
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Der Schatten

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2

Montag, 21. März 2005, 14:49

Ich hab für Nein gestimmt weil:

Ich es nicht für richtig halte, jemanden 15 Jahre lang künstlich am Leben zu erhalten. Ich denke die Frau sollte die ihr zustehende Ruhe bekommen.
[Marquee]Gott ist Sadist_______________________________________mit Recht!!![/Marquee]
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Kasmodiah

Dea ex machina

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3

Montag, 21. März 2005, 14:56

Zitat

Original von Der Schatten
Ich hab für Nein gestimmt weil:

Ich es nicht für richtig halte, jemanden 15 Jahre lang künstlich am Leben zu erhalten. Ich denke die Frau sollte die ihr zustehende Ruhe bekommen.



Dem schließe ich mich vollkommen an.
The hardest thing in this world is to live in it.
Be brave.
Live.

“Man muss vor nichts im Leben Angst haben, wenn man seine Angst versteht.” [Marie Curie]
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Webpoet

Profi

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4

Montag, 21. März 2005, 15:13

Ich hab auch mal mit Nein gestimmt.
Recht auf Leben ist ja schön und gut, aber sowas würde ich schon nichtmehr leben nennen sondern nur noch ein dahinvegetieren.
Lerne zu pokern wie die Profis und gewinne mit Strategie! Hole Dir Deinen $50+$100-Bonus von PokerStrategy.com!
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Chubacabra

Fortgeschrittener

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5

Montag, 21. März 2005, 19:46

Nein, den irgendwann ist es vorbei....
OHNE WORTE
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DarkAngel

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6

Montag, 21. März 2005, 19:55

Bin ebenfalls für NEIN,
15 Jahre :rolleyes:
Es ist genug!
Es gibt Tage da verliert man!

Der Mensch interresiert sich nicht mehr für sich selbst. Allein wichtig wird ihm, wem er angehört. Er verschanzt sich nicht, wenn er stirbt, er verschmilzt. Er verliert sich nicht, er findet sich. Das ist nicht der Wunsch eines Moralisten. Das ist die gängige Wahrheit, eine alltägliche Wahrheit, die eine alltägliche Selbsttäuschung mit einer undurchdringlichen Maske überdeckt.
Antoine de Saint Exupéry
Aus "Flug nach Arras"
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Kassandra

Barbie-Grufti

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7

Montag, 21. März 2005, 19:55

Ich fall mal wieder aus der Reihe...

Ja, sie sollte weiter schlafen dürfen... wer weiß, vielleicht wacht sie in 10 Jahren auf und die Medizin ist bis dahin soweit, es ihr angenem zu machen? Wer weiß das schon? Ich finde es anmaßend, zu sagen, dann und dann ist stopp... wir haben Gerätschaften erfunden, die diese Frau am Leben halten, dann haltet sie so lange am Leben... wir wissen nicht, vielleicht ist sie glücklich und wacht deswegen nicht auf?

Wer genug Selbstmitleid produziert, braucht kein Mitleid von anderen!
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Elen

Elbenkriegerin

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Beiträge: 2 982

8

Montag, 21. März 2005, 21:22

nein, nein, nochmal nein. auf gar keinen fall. ich persönlich betrachte es nämlich so, dass sie sich allenfalls quält, wenn überhaupt noch etwas wahrnimmt; die natur hätte ihr leben schon längst genommen und die chance, dass sie jemals wieder aufwacht, ist so verschwindend gering und wird auch immer geringer, je länger sie noch schläft.
und selbst wenn. aus einem koma hätte sie ja noch die chance, halbwegs "normal" wieder aufzuwachen. wachkoma führt, wenn die patienten überhaupt wieder aufwachen, in aller regel zu schwersten behinderungen.

und das wichtigste überhaupt daran: SIE SELBST hat vor dem unfall mehrfach gesagt, dass sie in so einer situation, wie sie jetzt eingetreten ist, nicht an maschinen angeschlossen werden will. ihr recht zur selbstbestimmung wurde schon fünfzehn jahre lang mit füssen getreten. sie soll endlich sterben dürfen.
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Kasmodiah

Dea ex machina

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Geschlecht: Weiblich

9

Montag, 21. März 2005, 23:50

Zitat

Original von Elen
(...)

und das wichtigste überhaupt daran: SIE SELBST hat vor dem unfall mehrfach gesagt, dass sie in so einer situation, wie sie jetzt eingetreten ist, nicht an maschinen angeschlossen werden will. ihr recht zur selbstbestimmung wurde schon fünfzehn jahre lang mit füssen getreten. sie soll endlich sterben dürfen.


That`s the way it is *nick*

Jeder Mensch hat das Recht auf Leben ... und auch das Recht auf einen Tod in Würde, das NIEMAND antasten darf!
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Asmodeus

Mad Hatter

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10

Dienstag, 22. März 2005, 14:34

ich finde nicht!!!!! Nach so viel leid und keiner CHance auf Heilung sollte der Stecker gezogen werden, um mehr Leid zu erspahren...
Kissalonecomplex unterliegt den bei Naturprodukten üblichen Schwankungen.

:edd
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Elen

Elbenkriegerin

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Beiträge: 2 982

11

Dienstag, 22. März 2005, 18:33

die entscheidung durch das bundesgericht ist heute gefallen. sie darf sterben, die sonde wird nicht mehr eingesetzt.
ein glück.
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Kassandra

Barbie-Grufti

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12

Dienstag, 22. März 2005, 20:22

Zitat

Original von Elen
und das wichtigste überhaupt daran: SIE SELBST hat vor dem unfall mehrfach gesagt, dass sie in so einer situation, wie sie jetzt eingetreten ist, nicht an maschinen angeschlossen werden will. ihr recht zur selbstbestimmung wurde schon fünfzehn jahre lang mit füssen getreten. sie soll endlich sterben dürfen.


Witzig daran ist ja nur, dass der Ehemann da mal drüber geredet hat, nachdem sie schon 5 Jahre im Koma lag... da glaub ich nicht dran...

Und ich find's traurig, dass ein Gericht entscheidet, dass sie sterben soll... wer weiß, ob es behinderten Menschen wirklich soschlecht geht, wie wir in unserer gnadenlosen Ignoranz glauben...

Wer genug Selbstmitleid produziert, braucht kein Mitleid von anderen!
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Webpoet

Profi

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13

Dienstag, 22. März 2005, 21:23

Zitat

Original von Kassandra
Und ich find's traurig, dass ein Gericht entscheidet, dass sie sterben soll... wer weiß, ob es behinderten Menschen wirklich soschlecht geht, wie wir in unserer gnadenlosen Ignoranz glauben...


Das wissen wir ebensowenig wie wir sagen können dass es ihnen gut geht. Aber btw sind behinderte etwas anderes als Komapatienten.

Wenn ich das lese muß ich immer irgendwie an das Lied One von Metallica denken. Wer das Video kennt und vorallem den Film (dessen Name mir grad nicht einfällt) aus dem die Ausschnitte stammen weiß warum.
Is doch irgendwie so ähnlich.
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14

Dienstag, 22. März 2005, 21:25

Mhh,

ich habe auch für Nein gestimmt, wobei ich immer noch mit mir ringe..
Es kann keiner beweisen, dass sie nicht hört und wahr nimmt, was um sie herrum passiert, nur dass sie sich nicht bemerkbar machen kann, dass diese Nerven blockiert sind dafür..
Aber wenn ich bedenke, dass es vll schon 15 Jahre Qual für sie war und sie sich vll schon damit abgefunden hat, zu sterben, dann finde ich es wiederrum richtig, sie von den Maschienen weg zu nehmen und sie endlich in ruhe gehen zu lassen..

BTW.: Lasst einmal bitte behinderte Menschen raus, ich fühle mich dadurch sehr verletzt. Wie Webpoet sagt, sie haben damit nichts zu tun und auch nichts gleich.

RoB
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ich

Meisterin

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15

Dienstag, 22. März 2005, 22:04

Schließ mich da RoB u.Webpoet an...behinderte Menschen u.Komapatienten haben nicht im geringsten etwas miteinander zu tun.
Stellt euch einmal vor,wie furchtbar es sein muß,ALLES um sich herum mitzubekommen,nicht drauf reagieren zu können.Ist wie ,lebendig im Sarg liegen.Nur,das man halt nicht beerdigt wird...aber anderen Menschen auf "Gut u.Verderb" ausgeliefert sein...
ICH weiß,was es heißt solch arme Menschen zu pflegen.Ja am Anfang ist man noch sehr bemüht,redet mit dem Patienten...aber auch hier kommt der Alltag rein.OH,nicht die pflegerischen Handlungen,werden vernachläßigt....das geht fast schon von allein...das Rundherum geht verloren...schließlich ist es nicht der einzige Patient den man hat zu betreuen...Personalmangel kommt dazu...die Bürokratie wird immer mehr.....
So u.das dauert nun schon 15 Jahre.....
Tgl.waschen...pflegen...die natürlichen Körperfunktionen ,die von selber funktionieren sollten,müssen hier künstlich herbeigeführt werden...
Ach ICH könnt da Sachen anführen....und das schon 15 Jahre lang.....
Wo bleibt da die Würde,die Ethik?
Flehen um ein anderes, besseres Sein


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ICH
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Elen

Elbenkriegerin

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16

Dienstag, 22. März 2005, 22:44

kann mich dem ich nur voll anschliessen. und um behinderungen ginge es erst, wenn sie wieder aufwachen würde - dann würde sie nämlich mit schwersten behinderungen weiterleben müssen.

@webpoet ja, genau das lied geistert mir auch schon die ganze zeit im kopf rum. es muss doch die pure hölle sein, sich in keinster weise mehr verständigen zu können, selbst wenn man noch alles wahrnimmt - oder gerade dann.
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