Der folgende Text stammt nicht von mir, dennoch kann ich mich ihm nur anschließen!
"1. Tierversuche sind aus ethischen Gründen abzulehnen. Auch Tiere haben ein Recht auf artgemäßes Leben und Unversehrtheit, das geachtet werden muß. In jeder Religion und Moralphilosophie wird das Quälen und leidvolle Töten von Mitgeschöpfen als unmoralisch bezeichnet und untersagt. Bloßes Nützlichkeitsdenken kann und darf kein ärztliches Prinzip sein. Die Verwendung von wehrlosen Tieren aller Art als Wegwerfmeßinstrumente und Testsysteme für Forschung und Wissenschaft ist unmoralisch.
2. Tierversuche sind aus medizinischen Gründen abzulehnen. Die Krankheiten des Menschen können durch Tierexperimente weder in ihren wirklichen Ursachen erforscht noch geheilt werden. Das sogenannte »Modell« der Krankheit am künstlich geschädigten Versuchstier hat außer gewissen Symptomen nur wenig mit der menschlichen Erkrankung zu tun, die meist chronisch verläuft und psychische, veranlagungsabhängige, ernährungs- und umweltbedingte Ursachen hat. Im Tierexperiment lassen sich diese Einflüsse – zumal in ihrer Wechselwirkung – nicht ausreichend darstellen. Die weitgehende Ausrichtung der medizinischen Forschung am Tierversuch ist die Ursache dafür, daß es trotz millionenfacher Tieropfer, enormer wirtschaftlicher Investitionen und zahlreicher Versprechungen von Seiten der Wissenschaft bei der Bekämpfung der heutigen Massenkrankheiten (Krebs, Herz- und Kreislauferkrankungen, Diabetes, Rheuma, Allergien usw.) keinen Durchbruch gibt.
3. Tierversuche sind aus wissenschaftlichen Gründen abzulehnen. Die Ergebnisse von Tierexperimenten lassen sich nicht mit der nötigen Sicherheit auf den Menschen übertragen. Das Tierexperiment kann keine wirklich verwertbare Aussage darüber machen, ob und wieweit sich der menschliche und der tierische Organismus vergleichbar verhalten. In jedem Fall muß der gleiche Versuch mit einem unkalkulierbaren Risiko und einem kaum vorhersehbaren Resultat am Menschen wiederholt werden. Vorher ist jede übertragende Aussage Spekulation. Eine Konsequenz dieser wissenschaftlich nicht zulässigen Extrapolation vom Versuchstier auf den Menschen sind die vielen für sicher gehaltenen Medikamente, welche in den letzten Jahrzehnten trotz exzessiver tierexperimenteller Erprobung wieder vom Markt genommen werden mußten, weil sie beim Menschen – im Gegensatz zum Tier – schwerwiegende oder gar tödliche Nebenwirkungen hervorriefen.
4. Tierversuchsergebnisse besitzen nur für die gleiche Spezies eine gewisse verwertbare Aussagekraft, lassen jedoch keine Wirksamkeits-, Verträglichkeits- oder Sicherheitsvoraussage für den Menschen zu. Daß trotzdem eine Reihe von Medikamenten und humanmedizinischen Verfahren relativ risikofrei eingesetzt werden können, ist nicht auf den Tierversuch, sondern ausschließlich auf den gesetzlich geforderten und notwendigerweise durchgeführten Versuch am Menschen (»klinische Erprobung« genannt) zurückzuführen.
5. Tierexperimentelle Forschung führt zu einer unzulässigen Überbewertung der naturwissenschaftlichen Basis der Medizin. Der menschliche Körper wird als eine Art Biomaschine gesehen, Krankheiten als biochemische oder physiologische Entgleisungen, welche chemisch, biochemisch, operativ oder radiologisch wieder repariert werden könnten. Die Folge ist eine kaum mehr vertretbare Apparate-, Ersatzteil- und Retortenmedizin, die auf einem überholten mechanistischen Denkansatz beruht und einem inhumanen Machbarkeitswahnwitz huldigt. Wesentliche Dimensionen des Individuums Mensch, nämlich soziale, seelische und geistige Bezugsebenen, die für alle Erkrankungs- und Heilungsvorgänge von Bedeutung sind, bleiben dadurch ausgeklammert. Traditionelle medizinische Vorstellungen vom Heilen sowie der Würde des Kranken oder gar Sterbenden werden durch einen weitgehend materialistischen Ansatz zerstört.
6. Die Erforschung der wirklichen Ursachen unserer Krankheiten ist wesentlich sinnvoller, billiger und aussichtsreicher als immer wieder neue Experimente mit wehrlosen Tieren. In jüngster Zeit wurde durch umfangreiche Studien mit kranken und gesunden Menschen der Einfluß unserer Lebensweise auf Entstehung und Verlauf verschiedenster Krankheiten untersucht. Es konnte eindeutig gezeigt werden, daß die heutigen Zivilisationskrankheiten weitestgehend durch Faktoren wie Rauchen, Alkoholmißbrauch, falsche Ernährung, Streß, mangelnde Bewegung usw. bedingt sind. Kein Tier muß für diese wichtigen Untersuchungen leiden und sterben.
7. In weiten Bereichen der medizinischen Forschung konnten bereits jetzt schon Tierversuche durch In-vitro-Studien (im Reagenzglas) mit Zellkulturen, Gewebeproben, Mikroorganismen usw. ersetzt werden. Die Möglichkeiten der In-vitro-Methodik sind noch längst nicht ausgeschöpft. Viele Eigenschaften wie Giftigkeit, krebsauslösende, erbgutverändernde, fruchtschädigende und wachstumshemmende Wirkungen von unterschiedlichsten Substanzen lassen sich im Reagenzglas untersuchen. Die Wirkungen von neuen und alten Medikamenten können in-vitro im Detail beobachtet werden. Viele völlig neue Wege mit wissenschaftlichen Forschungsmethoden, die im Gegensatz zum Tierversuch für den Menschen wirklich relevante Ergebnisse liefern, wurden in den letzten Jahren beschritten, Wege, mit denen Tierversuche nicht ergänzt, sondern in ihrer Aussagekraft weit übertroffen werden.
8. Die Qualität einer medizinischen Erkenntnismethode kann immer nur nach ihren Ergebnissen am Menschen beurteilt werden. Deshalb ist der am Krankenbett, in Klinik und Operationssaal erfahrene und ungebundene Arzt zuständig, die Erfolge der Tierversuchsforschung beim Patienten zu interpretieren. Erstaunlicherweise sind jedoch häufig Wissenschaftler der sogenannten Grundlagenforschung, Vertreter der Pharmaindustrie, Biologen, Gentechnologen und Veterinärmediziner die kompromißlosesten Befürworter einer Notwendigkeit von Tierversuchen für humanmedizinische Erkenntnisse.
9. Immer mehr Ärzte und Wissenschaftler fordern die umgehende Abschaffung des Tierversuchs aus medizinischen und ethischen Gründen. In vielen Ländern (Deutschland, England, Schweiz, Italien, Griechenland, Israel, USA) formiert sich der Widerstand von Ärzten gegen das sinnlose Leiden und Sterben der Labortiere. Tausende von kritischen Medizinern lehnen inzwischen engagiert das Tierexperiment als Mittel zur Erkenntnisgewinnung in der Wissenschaft ab.
Fazit: Der Tierversuch stellt nicht nur eine grausame und deshalb unethische, sondern auch eine unwissenschaftliche Methode dar, die im Interesse von Mensch und Tier auf schnellstem Wege abgeschafft und durch sinnvolle und humane Verfahren ersetzt werden muß!"
Quelle:
www.aerzte-gegen-tierversuche.de