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Kassandra

Barbie-Grufti

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26

Montag, 15. März 2010, 17:07


Unangenehm ist mir eine Diskussion mit Sicherheit nicht. Nur ist es mal wieder hart an der Grenze zum persönlichen. Und das geht mir gegen den Strich. Ich kack euch für eure Einstellungen auch nicht dauernd an.

Die haben auch nicht gesagt, dass Kinder in ein Arbeitslager müssen... ich bin schockiert!

Zitat

Der Satz war hart, ja. Vielleicht ein wenig zu hart. Und den Satz habe ich so hingeschrieben,ja. Wer sonst...
Und es ist für mich kein Widerspruch. Wenn ich sage jemand gehört irgendwo hin dann heisst das noch lange nicht dass man jemanden wirklich dorthinschicken würde. Das war einfach ein GEDANKE von mir, den ich ausgeschrieben habe. Ich gebe wie gesagt zu dass der Satz ein wenig hart klingt. Und es war mir auch irgendwie klar, dass er auf die Goldwaage gelegt wird. Und es ist NICHTS anderes als auf die Goldwaage legen, so wie dieser Satz auseinandergepflückt wird. Mich wunderts echt, dass mich hier in diesem Thread noch keine als Nazi beschimpft hat ;) ...

Arbeit macht glücklich, nicht? War mein erster Gedanke, als ich diesen von dir formulierten Satz gelesen habe... anscheinend ist dein Gedanke, der hier formuliert wurde, auch schon etwas älter, oder? Und es ist keine Goldwaage so einen Satz zu verurteilen... denn solche Sätze sind es, die zu unmenschlichen Gedankenkonstrukten und Realitäten werden...

Zitat

Ich denke ihr sagt in eurem Leben sicher auch mal Dinge, die ihr euch wünscht, aber nie tun würdet oder?
Ich wünsche mir keine Kinder in ein Arbeitslager o.O

Zitat

Ich kann schon soweit denken, dass ich begreife dass so ein Arbeitslager nicht das richtige für solche Kids ist ;) ... Ich weiß dass das "veraltete Methoden" sind ;) UND ich weiß dass das gegen das Kinderschutzgesetz gehen würde. Was also lässt dich denken, dass ich diesen Satz in diesem Sinne gemeint habe, dass ich diese Kids schnappen möchte und wirklich nach Sibirien schicken möchte? ...
Dann willst du diese Kinder also einfach nur aus der Gesellschaft verstoßen und das Problem beseitigen?

Zitat

Dieser Satz sollte einfach nur aussagen, dass mir die Worte fehlen. Dass ich sprachlos bin was mit den Kindern los ist teilweise heutzutage.
Das hab ich über euch schon gesagt - vor 5 Jahren... da wären wir an dem Punkt Rebellion und Kedyns "als ich rebellierte, hab ich gesprayt und mein Zimmer nicht aufgeräumt" - und genau das ist doch der Punkt, wie soll ich gegen etwas rebellieren, das es schon gab?

Zitat

Und ich habe wirklich schon viel von solchen Jugendlichen Straftätern (auch wenn diese in diesem Fall weiblich sind) mitbekommen bei denen ALLES versucht wurde und ALLES was man versucht, sei es Prävention oder eben Strafen (Kuschelstrafen, schonmal n Jugendknast von innen gesehen? Bequemer als jede Jugendherberge) mit einem gekonnten "a****lecken" abgetan wurde. Den Kids ist doch klar, dass ihnen hier nicht wirklich viel passieren kann. "Geh ich halt in den Knast, hab ich schonmal weniger stress" ... Wieso also sollten sie sich bessern? Wenn es einfach nicht klick macht dann ist da nichts zu machen.
Dass solche Menschen nicht nach Sibirien gehören, ja ja, ich weiß ... ABER ich finde einfach da gehört in Einzelfällen wirklich ne HARTE Strafe hin. Irgendwas, was zum nachdenken anregt, irgendwas wo diese Kids ZEIT zum nachdenken haben und nicht ständig von TV-gucken und kicker-spielen im Knast abgelenkt sind. Das ist doch für die meisten Kids echt Urlaub, weil die aus Verhältnissen teilweise stammen die man sich garnicht vorstellen will. Und genau das ist für mich der Punkt - dieser LERNFAKTOR fehlt bei diesen Strafen und ich denke doch dass dieser Lernfaktor das ist was eigentlich mal fruchten müsste um zum nachdenken anzuregen um die Kids anzuregen mal wirklich zu begreifen welche Ausmaße ihre Taten haben ...

Aber sind wir nicht genau hier an dem Punkt, dass wir feststellen: Da hätte früher eingegriffen werden müssen... da hätte früher jemand schauen müssen, was da los ist... und wegsperren ohne Gespräche führen zu keinem Denkprozess - wie denn auch, ohne Anstoß? Ist doch Unfug... Bedenke, was hier getan wird, denn wird ein Kind wirklich 3 oder 5 oder gar 10 jahre weggesperrt - da ist doch ein "normales" Leben gar nicht mehr möglich, wie denn ohne Sozialisation? Schau dir doch mal 14-Jährige und 16-Jährige an, was für ein enormer Entwicklungssprung dort vollzogen wird... der wird diesen Kindern genommen - kann also wegsperren und zum Denken zwingen der richtige Weg sein?

Zitat

Und ich bin mir ganz sicher, dass diese zwei 13-Jährigen nicht das letzte Mal straffällig geworden sind. Wieso auch. Es wird ja weder präventiv noch sonstwie was getan. Sieht man ja in diesem Fall wieder wunderbar. Der eine sitzt für n paar Wochen in der Psychatrie und malt Bildchen und der andere sitzt oben bei Mutti und lebt sein Leben ganz normal weiter. Wers glaubt wird selig, dass das Jugendamt irgendwas unternimmt ;)

Boah bist du zynisch... *speechless*


Und eigentlich wollte ich nur sagen, dass ich finde, dass das Jugendstrafrecht früher greifen sollte, damit Kids nicht mehr ausgenutzt werden können und sich darauf ausruhen können, dass sie ja "erst 13" sind... aber dass dann solche Gedanken daraus resultieren... und so ein Gedankenmüll hier produziert wird... Wahnsinn... und so undifferenziert... sorry, aber geht grad überhaupt nicht... muss mich erst abregen, wann anders mehr dazu...

Wer genug Selbstmitleid produziert, braucht kein Mitleid von anderen!
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Kedyns Krähe

Kritiker ;-)

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27

Montag, 15. März 2010, 17:45

Wobei ich sagen muss, dass ich es schon fast pervers finde, diese Tat mit so etwas banalem wie Rebellion zu begründen. So rebelliert man nicht...so tötet man. Wenn man so rebelliert, dann ist man definitiv so krank, dass man eh erstmal weggeschlossen und therapiert gehört




Amerika - die Entwicklung von der Barbarei zur Dekadenz ohne Umweg über die Kultur.
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Satyr

langes Elend

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28

Montag, 15. März 2010, 19:00

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Leronoth

Kritischer Theoretiker

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29

Montag, 15. März 2010, 19:18

"Die Frau rief um Hilfe. Daraufhin ließ der junge Täter die Tasche vor Schreck wieder fallen, flüchtete und verlor dabei ein Klappmesser."
nicht dass ich die tat verharmlosen will, aber wenn jemand beim hilfeschreien einer wehrlosen vor schreck beute+Klappmesser fallen lässt, kann es mit überzeugungstat nicht weit her sein.

alles in allem erleben wir gerade wieder das phänomen wie irgendwelche ängste auf randerscheinungen projizeirt werden und aus diesen -zugegeben unmittelbar erschreckenden taten- weltbilder gezimmert werden.
der eine sehnt sich nach gulags, der nächste redet über psychisch kranke, wieder einer sieht handys, konsum und mangelnde arbeitsfreude am werk und am ende war früher alles besser.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Leronoth« (15. März 2010, 20:21)

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Calvin

Moderator/in

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Beiträge: 2 128

30

Montag, 15. März 2010, 19:28

Hm, scheint ja doch kein Einzelfall zu sein und ich glaub da gibts noch viel mehr, was aber halt nicht in den Medien gebracht wird...

Kennt ihr diese "Bootcamps" in den USA? Für jugendliche Straftäter? Mich würde mal interessieren ob es da Berichte und Recherchen gibt, die bezeugen, dass die Jugendlichen sich nach diesem Camp gebessert haben.... Wenn nicht distanziere ich mich von meinen vorausgegangenen Aussagen.
Wie gesagt ich hab nicht gesagt dass ich diese "Probleme" packen würde und wegschicken um sie loszuwerden. Aber sagt mir doch bitte mal, was kann man tun um solche Taten im Miminum zu halten??
Ein "Arbeitslager" ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck - es war vielleicht wirklich ein wenig unglücklich ausgedrückt. Aber ich bin einfach der Meinung dass vorallem Jugendliche ab 14 Jahren, wenn sie Straffällig sind und wirklich verdammtnochmal SOWAS VON GENAU wissen was sie tun, einfach ein wenig härter rangenommen werden, vielleicht nicht bei kleineren Vergehen aber wenn sie schwerwiegende Straftaten begangen haben - und das mehrmals. Das Jugendstrafrecht hier in Deutschland ist - wie ich finde - einfach zu kuschelig und zu lasch ... Das einzige was diese Jugendlichen doch denken - was man auch oft hört - "Im Knast ist es nicht so schlimm wie zuhause, ist viel bequemer" ... DAS sollte man sich mal auf der Zunge zergehen lassen ... Ist es nicht eigentlich sinnvoller, dass Jugendliche Angst vor dem Gefängnis bekommen bzw. haben, als das sie sagen "cool,geh ich mal ne Runde in den Knast" ...

Wie gesagt ich habe mich unglücklich ausgedrückt. Tut mir leid. Ich versteh nur nicht, wie jemand solche Kinder überhaupt in Schutz nehmen kann. In Schutz nehmen kann man diese Kinder nur, wenn man etwas UNTERNIMMT. Aber was wird denn hierzulande getan????? Es fehlen Sozialpädagogen, die Strassenkinder werden immer mehr, arme Familien werden immer ärmer, die Jugendkriminalität steigt, ein Jugendlicher kann wasweißichwieviele Taten begehen, teilweise über hundert ohne mal irgendwie Konsequenzen zu haben. Und anstatt diesen Kids die Zukunft zu versauen mit immer mehr Vorstrafen, die eh nicht beeindrucken, sollte wirklich etwas überlegt werden, was FRUCHTET. Aber dazu ist ja das Geld nicht da - egal. Was dabei rauskommt, sieht man ja.

Und zu guterletzt hieß es, die Kinder haben die Seniorin wegen Geld gequält. Da kann ich nur hysterisch lachen, wenn jemand behauptet die Kleinen wissen nicht was sie tun!


Zitat

alles in allem erleben wir gerade wieder das phänomen wie irgendwelche ängste auf randerscheinungen projizeirt werden und aus diesen -zugegeben unmittelbar erschreckenden taten- weltbilder gezimmert werden.


Es werden keine neuen Weltbilder gezimmert. Und ich denke um "Randerscheinungen" geht es hier schon lange nichtmehr. Ich würde es eher mit : "Willkommen in der Realität" bezeichnen.
..."Was kostet die Welt? ... Achso ... Hm. Dann nehm ich ne kleine Coke"
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Cthulhu

Kaputtalist

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31

Montag, 15. März 2010, 20:09

also, dann mal los:

Zitat

Ich versteh nur nicht, wie jemand solche Kinder überhaupt in Schutz nehmen kann.

indem Mensch tief verwurzelt dem Gedanken anhängig ist, dass jeder, unabhängig von der persönlichen Schuld, als Mensch ein unmittelbarer und uneingeschränkter Träger von Menschenwürde und -recht ist. Was du hier in Schutz nehmen nennst, ist nämlich, milde gesagt, den Schutz der Zivilisation gegenüber der Barbarei.

Zitat

Aber ich bin einfach der Meinung dass vorallem Jugendliche ab 14 Jahren, wenn sie Straffällig sind und wirklich verdammtnochmal SOWAS VON GENAU wissen was sie tun, einfach ein wenig härter rangenommen werden, vielleicht nicht bei kleineren Vergehen aber wenn sie schwerwiegende Straftaten begangen haben - und das mehrmals.

siehe oben. Und wo willst du denn da die Bemessung ansetzen?

Zitat

Das einzige was diese Jugendlichen doch denken - was man auch oft hört - "Im Knast ist es nicht so schlimm wie zuhause, ist viel bequemer" ... DAS sollte man sich mal auf der Zunge zergehen lassen ... Ist es nicht eigentlich sinnvoller, dass Jugendliche Angst vor dem Gefängnis bekommen bzw. haben, als das sie sagen "cool,geh ich mal ne Runde in den Knast" ...

Die einzige sinnvolle Schlussfolgerung daraus wäre in meinen Augen, das Leben "draußen" wieder erträglich zu machen, statt den Knast zu einem noch größeren Höllentrip.

Zitat

Kennt ihr diese "Bootcamps" in den USA? Für jugendliche Straftäter? Mich würde mal interessieren ob es da Berichte und Recherchen gibt, die bezeugen, dass die Jugendlichen sich nach diesem Camp gebessert haben.... Wenn nicht distanziere ich mich von meinen vorausgegangenen Aussagen.

jo, dann leg mal los:

http://www.kriminologie.uni-hamburg.de/w….php/Boot_Camps
http://archive.gao.gov/d44t15/148935.pdf
early bird gets the worm, but the second mouse gets the cheese
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

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Beiträge: 7 082

32

Montag, 15. März 2010, 20:16

Hm, scheint ja doch kein Einzelfall zu sein und ich glaub da gibts noch viel mehr, was aber halt nicht in den Medien gebracht wird...

du magst da glauben, ich setz dir genauso unbegründet die these entgegen dass die medien gerade diese einzelfälle hochpushen.
und selbst bei riesiger dunkelziffer, müsste man das noch auf die gesamtbevölkerung hochrechnen oder zumindest auf die verbrechensrate, auf die...

Zitat

Es werden keine neuen Weltbilder gezimmert. Und ich denke um "Randerscheinungen" geht es hier schon lange nichtmehr. Ich würde es eher mit : "Willkommen in der Realität" bezeichnen.

was soll man dazu noch sagen?

Zitat

Kennt ihr diese "Bootcamps" in den USA? Für jugendliche Straftäter? Mich würde mal interessieren ob es da Berichte und Recherchen gibt, die bezeugen, dass die Jugendlichen sich nach diesem Camp gebessert haben.... Wenn nicht distanziere ich mich von meinen vorausgegangenen Aussagen.

auch wenn die bootcamps sich aufs heftigste von arbeitslagern unterscheiden, da erstere ein pädagogisches ziel haben, letztere -im besten fall- ökonomische zwecke verfolgen, kann ich -google sei dank- zumindest eine Quelle anbieten: http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,526461,00.html.

Zitat

Das Jugendstrafrecht hier in Deutschland ist - wie ich finde - einfach zu kuschelig und zu lasch ...

hmm bei mir hats zu härterer konsequenz geführt als das erwachsenenstrafrecht, da revisionsmöglichkeiten fehlen, aber als expertin kannst du das sicher besser beurteilen.

Zitat

Das einzige was diese Jugendlichen doch denken - was man auch oft hört - "Im Knast ist es nicht so schlimm wie zuhause, ist viel bequemer" ... DAS sollte man sich mal auf der Zunge zergehen lassen ... Ist es nicht eigentlich sinnvoller, dass Jugendliche Angst vor dem Gefängnis bekommen bzw. haben, als das sie sagen "cool,geh ich mal ne Runde in den Knast" ...

also: calvin legt ihre 'willkommen in der realität'-fußmatte aus und den straftätern unbegründete und unbezogene aussagen in den mund, die man sich als leser dann auf der zunge zergehen lassen soll.

Zitat

Ich versteh nur nicht, wie jemand solche Kinder überhaupt in Schutz nehmen kann.

hier nimmt niemand diese kinder in schutz, sondern wird versucht die gesellschaft gegen primitivste antidemokratische tendenzen zu schützen.

Zitat

Aber was wird denn hierzulande getan????? Es fehlen Sozialpädagogen, die Strassenkinder werden immer mehr, arme Familien werden immer ärmer, die Jugendkriminalität steigt, ein Jugendlicher kann wasweißichwieviele Taten begehen, teilweise über hundert ohne mal irgendwie Konsequenzen zu haben. Und anstatt diesen Kids die Zukunft zu versauen mit immer mehr Vorstrafen, die eh nicht beeindrucken, sollte wirklich etwas überlegt werden, was FRUCHTET. Aber dazu ist ja das Geld nicht da - egal. Was dabei rauskommt, sieht man ja.

nun kenne ich von leuten die ähnlich argumentieren meist den vorwurf es gäbe zu viele sozialpädagogen.
aber bei der wirklich wahnwitzigen aneinanderreihung von vermeintlichen tatsachen fehlt wirklich ejde argumentationsgrundlagen. um es mit Ulbricht zu sagen "niemand hat die absicht ein weltbild zu bauen!"

Zitat

Und zu guterletzt hieß es, die Kinder haben die Seniorin wegen Geld gequält. Da kann ich nur hysterisch lachen, wenn jemand behauptet die Kleinen wissen nicht was sie tun!

wenn man ihnen einen grund unterschiebt, wird ja kaum behauptet sie würden nicht wissen was sie tun.

back to reality pls.

PS. was war das für eine zeit die SOLCHE Leute hervorbrachte.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Leronoth« (15. März 2010, 21:51)

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Kassandra

Barbie-Grufti

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Geschlecht: Weiblich

33

Montag, 15. März 2010, 22:56


Ich versteh nur nicht, wie jemand solche Kinder überhaupt in Schutz nehmen kann.

indem Mensch tief verwurzelt dem Gedanken anhängig ist, dass jeder, unabhängig von der persönlichen Schuld, als Mensch ein unmittelbarer und uneingeschränkter Träger von Menschenwürde und -recht ist. Was du hier in Schutz nehmen nennst, ist nämlich, milde gesagt, den Schutz der Zivilisation gegenüber der Barbarei.


besser kann man das nicht ausdrücken. Allein deine Formulierung "solche Kinder" - als wären sie keine Menschen... als wäre nicht zuerst zu fragen: Wie werden Kinder (und wir reden in diesem Alter definitiv von Kindern) zu Straftätern, woher kommt die Verrohung, was haben sie selbst erleben müssen?

Aber ich bin einfach der Meinung dass vorallem Jugendliche ab 14 Jahren, wenn sie Straffällig sind und wirklich verdammtnochmal SOWAS VON GENAU wissen was sie tun, einfach ein wenig härter rangenommen werden, vielleicht nicht bei kleineren Vergehen aber wenn sie schwerwiegende Straftaten begangen haben - und das mehrmals.

Kinder wissen also sowas von genau was sie tun? Aha. Also weiß ein 5-jähriger auch, dass man andere nicht schlagen soll. Und tut es trotzdem. Komm, zeigen wir ihn an, weil er weiß genau, was er tut. Das ist absurd... Und es macht total Sinn Gewalt mit Gegengewalt zu beantworten... Und warum nicht den Rechtsstaat abschaffen, kommt, lasst uns uns zurückentwickeln und wieder zur Selbstjustiz übergehen - oder nochschöner, wir machen es wie in der Bibel: Aug um Aug und Zahn um Zahn...

Das einzige was diese Jugendlichen doch denken - was man auch oft hört - "Im Knast ist es nicht so schlimm wie zuhause, ist viel bequemer" ... DAS sollte man sich mal auf der Zunge zergehen lassen ... Ist es nicht eigentlich sinnvoller, dass Jugendliche Angst vor dem Gefängnis bekommen bzw. haben, als das sie sagen "cool,geh ich mal ne Runde in den Knast" ...

Die einzige sinnvolle Schlussfolgerung daraus wäre in meinen Augen, das Leben "draußen" wieder erträglich zu machen, statt den Knast zu einem noch größeren Höllentrip.

Muss mich der Lulu erneut anschließen - wie kommst du zu der absurden und absolut unmenschlichen Annahme, dass Gewalt abschreckt? Die Frage ist: Wie kann es sein, dass die Kinder ihr eigenes Zuhause als Qual erleben und ihr Leben als nicht lebenswert, so dass es egal ist, wenn sie es wegwerfen? Und lieber in den Knast gehen - Hauptsache sie sind weg von daheim... lass dir das mal auf der Zunge zergehen... die Kindheit ein Leben in Gewalt... geile Sache... hey, bestrafen wir sie noch härter, damit sie noch ein Trauma mehr davon tragen - sinnvolle Lösung!



Hm, scheint ja doch kein Einzelfall zu sein und ich glaub da gibts noch viel mehr, was aber halt nicht in den Medien gebracht wird...

du magst da glauben, ich setz dir genauso unbegründet die these entgegen dass die medien gerade diese einzelfälle hochpushen.
und selbst bei riesiger dunkelziffer, müsste man das noch auf die gesamtbevölkerung hochrechnen oder zumindest auf die verbrechensrate, auf die...
Es werden keine neuen Weltbilder gezimmert. Und ich denke um "Randerscheinungen" geht es hier schon lange nichtmehr. Ich würde es eher mit : "Willkommen in der Realität" bezeichnen.

was soll man dazu noch sagen?

Und wieder einmal erstaunt es mich - ich muss Lelo recht geben... (auch wenn mir deine Kleinschreiberei immer noch tierisch auf die Nerven geht!) hast du nie gelernt, dass die Medien Dinge aufbauschen? Und eine Straftat sehr schnell zu einer Serie wird, indem man die drei gleichen Straftaten schön in den Medien breit tritt und die vielen Kinder, die völlig sozial leben mal eben als asozial abstempeln, weil es so schön in das hübsche Weltbild passt...

Ich versteh nur nicht, wie jemand solche Kinder überhaupt in Schutz nehmen kann.

hier nimmt niemand diese kinder in schutz, sondern wird versucht die gesellschaft gegen primitivste antidemokratische tendenzen zu schützen.

Antidemokratisch würde ich um unmenschlich - oder genauer - unzivilisiert ergänzen.

Aber was wird denn hierzulande getan????? Es fehlen Sozialpädagogen, die Strassenkinder werden immer mehr, arme Familien werden immer ärmer, die Jugendkriminalität steigt, ein Jugendlicher kann wasweißichwieviele Taten begehen, teilweise über hundert ohne mal irgendwie Konsequenzen zu haben. Und anstatt diesen Kids die Zukunft zu versauen mit immer mehr Vorstrafen, die eh nicht beeindrucken, sollte wirklich etwas überlegt werden, was FRUCHTET. Aber dazu ist ja das Geld nicht da - egal. Was dabei rauskommt, sieht man ja.

Und an diesem Punkt siehst du selbst ein, dass es zu viele Kinder gibt, die es vorziehen auf der Straße zu leben denn in einem Zuhause... denk mal drüber nach... Und dann schau dir unsere Verschuldung an und dann weißt du, was das Problem ist...

Und zu guterletzt hieß es, die Kinder haben die Seniorin wegen Geld gequält. Da kann ich nur hysterisch lachen, wenn jemand behauptet die Kleinen wissen nicht was sie tun!

wenn man ihnen einen grund unterschiebt, wird ja kaum behauptet sie würden nicht wissen was sie tun.

back to reality pls.

Auch wenn Lelo provozierend formuliert hat - wenn sie wegen Geld sowas machen, dann ist ihnen doch ihr Verhalten nicht klar...


Calvin, ganz ehrlich, ich verstehe gerade dich nicht, die du doch selbst dauernd mit Vorurteilen konfrontierst siehst, wie du so vorurteilsbehaftet sein kannst...

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Medivh

Moderator

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34

Montag, 15. März 2010, 23:15

Ohne Folgen sollte solches Handeln für die Täter nicht bleiben.
Wenn sich die Gesellschaft immer wieder jugendlichen Straftätern gegenübergestellt sieht mit denen sie scheinbar nicht umgehen kann um deren Rückfälligkeit zu verhindern oder zu bestrafen, besteht Handlungsbedarf.
Früher wurden solche Fälle der häuslichen Gewalt als Lösung überstellt, oder von Seiten der Obrigkeit mit Gewalt beantwortet. Das ist meiner Meinung nach natürlich völlig inadäquat, jedoch sollten Lösungen gefunden werden, dass am Ende eines Vergehens oder Verbrechens beim Täter ein Lerneffekt steht, der nicht bedeutet, dass er es ungesühnt oder mit einer einer zu milde wirkenden Strafe wieder tun kann oder will.
Ursachenbekämpfung sollte wie immer das wichtigste Element sein, aber die Gesellschaft sollte nicht auch nicht schutz- und ideenlos, solchen Situationen gegenüberstehen.

Weiß eigentlich jemand was aus den Tätern und dem Opfer wurde?
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Leronoth

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35

Montag, 15. März 2010, 23:54

Weiß eigentlich jemand was aus den Tätern und dem Opfer wurde?

die frau hat es hoffentlich ohne bleibende körperliche schäden überstanden und ist bei ihrer Nichte untergekommen.
einem der beiden täter steht vermutlich eine geschlossene psychiatrische anstalt bevor und er droht für den fall mit selbstmord.

Quelle
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Medivh

Moderator

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36

Dienstag, 16. März 2010, 00:31

naja, ob ihm eine geschlossene bevorsteht geht daraus noch nicht hervor, aber dass er in psychologischer und psychiatrischer (wobei mir Psychiater in dem Fall eher suspekt sind) Betreuung ist finde ich schonmal gut.
Das Profil der beiden, das letztlich erstellt wird werden wir wohl nicht mehr mitbekommen, obgleich es interessant wäre.
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Kedyns Krähe

Kritiker ;-)

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37

Dienstag, 16. März 2010, 08:44

Allein deine Formulierung "solche Kinder" - als wären sie keine Menschen...


Und hier ein Musterbeispiel, wie man Menschen etwas in den Mund legt. Nur weil du hier das Menschsein exklusivierst, müssen dann andere nicht auch so sehen.




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Calvin

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38

Dienstag, 16. März 2010, 09:35

Zitat

Und an diesem Punkt siehst du selbst ein, dass es zu viele Kinder gibt, die es vorziehen auf der Straße zu leben denn in einem Zuhause... denk mal drüber nach... Und dann schau dir unsere Verschuldung an und dann weißt du, was das Problem ist...


Ich hab nicht behauptet nicht zu wissen was das Problem ist, ich habs doch gesagt - zu wenig Geld. Hohe Verschuldung, liegt ja auf der Hand. Und zuviel Geld ausgeben für unnütze Dinge.

Und da ich diese Kinder nicht mit Namen kenne und es eben auch "andere Kinder" gibt, habe ich "solche Kinder" gesagt. Nur weil ich einen bösen Satz geschrieben habe, bin ich jetzt noch lang nicht unmenschlich. Keine Sorge, ich sehe diese Kinder als Menschen, nicht als kleines agressives "etwas" ;)

Ich hab auch nie behauptet, Lero, dass diese Kinder ein schönes Zuhause haben. Es ist unterschiedlich. NICHT alle solcher Schlägerkinder kommen aus sozialfall-Familien. Es gibt genug die aus reichen Häusern kommen und meinen, langeweile haben zu müssen, weil die Eltern sich vor lauter Arbeit nicht kümmern ... Da hat die Erziehung genauso versagt.
Und klar gibt es mir zu denken, wenn die Kinder sagen, sie gehen lieber in den Knast als zuhause zu legen - der Satz sagt ja einfach schon alles. Da muss man garnichtsmehr hinzufügen.

ALLERDINGS ... find ich es komisch wenn man, nachdem ein Jugendlicher mal richtig zurechtgewiesen wurde und das nicht auf die sanfte Art, Sätze hört wie : "Es hat gut getan, mal so richtig angemacht zu werden um Grenzen kennenzulernen und um zu wissen was es bedeutet, Respekt eingeflüßt zu kriegen, da wird man automatisch ruhiger" ... Also scheint etwa forscher angehen (NEIN, NICHT MIT GEWALT SONDERN MIT ETWAS LAUTER WERDEN) doch mehr zu nutzen als von nem psychologen ein ruhiges "sag mal,wieso hast du das getan?" zu hören ...

Zitat

Muss mich der Lulu erneut anschließen - wie kommst du zu der absurden und absolut unmenschlichen Annahme, dass Gewalt abschreckt? Die Frage ist: Wie kann es sein, dass die Kinder ihr eigenes Zuhause als Qual erleben und ihr Leben als nicht lebenswert, so dass es egal ist, wenn sie es wegwerfen? Und lieber in den Knast gehen - Hauptsache sie sind weg von daheim... lass dir das mal auf der Zunge zergehen... die Kindheit ein Leben in Gewalt... geile Sache... hey, bestrafen wir sie noch härter, damit sie noch ein Trauma mehr davon tragen - sinnvolle Lösung!


Hab ich gesagt dass diese Kinder im Knast Gewalt ausgesetzt sein sollen? Ich glaube nicht ;)
Ich finde es nur nicht in Ordnung, dass die Kinder im Knast alles tun können was sie draußen auch tun können oder vielleicht von draußen garnicht kennen wie eigener Fernseher, den ganzen Tag rumgammeln und so weiter.
ICH HABE NUR VERLANGT DASS IM KNAST EIN ANDERES LEBEN HERRSCHEN SOLLTE WIE DRAUSSEN. ICH HABE NICHT GESAGT DASS DIE KIDS IM KNAST MISSHANDELT GEHÖREN, AUCH WENN MIR DAS HIER WIEDER IN DEN MUND GELEGT BEKOMME...
Ich habe lediglich gefordert, dass sich um die Kinder gekümmert wird. Wobei es ja keine Kinder mehr sind, im Knast, da gehört ja einiges dazu bis man dort landet, bis dahin sind die meisten FAST ausgewachsen. Die einzige Therapie die es im Knast zu geben scheint ist die "Beschäftigungstherapie". Für mich ist der Jugendknast eine Einrichtung in der die Jugendlichen für ein paar Monate geparkt werden. Danach werden sie wieder auf die Strasse gesetzt und kommen meist ganz schnell wieder ... ENTSCHULDIGUNG WAS BRINGT DAS?????????

Ich finde es geht vorallem darum gewalttätigen Jugendlichen (Menschen) ein wenig Respekt einzuflößen in Verbindung damit ihnen Respekt entgegenzubringen. Nur scheint es diese Mischung reichlich wenig zu geben...

Zu dem Täter noch,der anscheinend in die "geschlossene" muss (nie im Leben) : Er war schon vorher in psychologischer Behandlung, anscheinend seit frühester Kindheit wegen Verhaltensauffälligkeiten. Da würd ich auch mal gern wissen, wann die "Behandlung" denn mal fruchtet...
..."Was kostet die Welt? ... Achso ... Hm. Dann nehm ich ne kleine Coke"

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Calvin« (16. März 2010, 09:43)

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herbststurm

Schülerin

Registrierungsdatum: 8. Dezember 2009

Beiträge: 59

Geschlecht: Weiblich

39

Dienstag, 16. März 2010, 10:23


Zu dem Täter noch,der anscheinend in die "geschlossene" muss (nie im Leben) : Er war schon vorher in psychologischer Behandlung, anscheinend seit frühester Kindheit wegen Verhaltensauffälligkeiten. Da würd ich auch mal gern wissen, wann die "Behandlung" denn mal fruchtet...


Was erwartest du von einem Kind? Die beste Behandlung (Gesprächstherapie, einmal die Woche??? Sportunterricht gegen sogenannte Hyperaktivität? Welche "Behandlung" denn genau?) kann garnicht fruchten, wenn sich im Elternhaus nix ändert und das Kind dann die meiste Zeit doch wieder den "alten" Strukturen ausgesetzt ist, gegen die es dann gleichzeitig mit einem Therapeuten ankämpfen soll. Würde drumherum alles dann passen, hätte die Behandlung ganz sicher gefruchtet, sofern es denn die "richtige" war.

Auch hier darf doch die Verantwortung nicht allein beim Kind liegen!

Wer hier kämpft nicht mit irgendwelchen Problemen, die man aus der Kindheit herumschleppt? Wie fühlt ihr euch, wenn von euch erwartet wird, daß ihr halt dann mal zum Therapeuten geht und sich das Problem dann am besten innerhalb eines halben Jahres löst? Ohne Unterstützung von außen? Fühlt man sich da nicht gerade dann allein gelassen und verarscht? Wie bitte soll ein Kind diese Gefühle vernünftig differenzieren können?

Ich weiß nicht, wie es in dem gegebenen Fall gelaufen ist, es ist nur eine Behauptung von mir, (die aus meiner Sicht Sinn ergibt) daß genau aus diesem Grund die bisherige Behandlung nicht fruchten konnte.

Und ja, ich schreibe mit Absicht Kind und nicht Jugendlicher. Diese Entwicklung spielte sich definitiv im Kindesalter ab. Mit 13 oder 15 Jahren ist man nun mal noch nicht erwachsen und ganz sicher nicht Herr über all seine Gefühle, all seine Gedanken, ganz sicher kann man Dinge nicht in der kompletten Tragweite begreifen. Hier spielen sich höchst komplexe Entwicklungsprozesse ab, das Kind steckt in diesem Alter MITTEN in der Pubertät. Das ist für Kinder, die auf einer sozial gefestigten Ebene aufwachsen ja schon schwierig, was geht erst in einem Kind vor, daß sich zudem noch mit vielen anderen Probleme, Ängsten und Minderwertigkeitskomplexen herumschlagen muss.

*seufz*

Ja, es ist schwierig, in solchen Fällen eine richtige Lösung zu finden, vielleicht gibt es garnicht nur ein Patentrezept für alle. Da muss doch jeder Fall in seiner Ganzheit immer wieder neu betrachtet werden. Und dann ein Weg gefunden werden.

Aber Pauschalmittel? Das ist ja wie wenn man bei jeder psychischen Störung ein und das selbe Medikament verordnet, ohne auf die Einzelheiten Rücksicht zu nehmen und sich dann wundert, warum das Ganze nicht fruchtet bzw. eventuell noch schlimmer wird.
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Calvin

Moderator/in

Registrierungsdatum: 4. Dezember 2005

Beiträge: 2 128

40

Dienstag, 16. März 2010, 10:45

Zitat

Was erwartest du von einem Kind? Die beste Behandlung (Gesprächstherapie, einmal die Woche??? Sportunterricht gegen sogenannte Hyperaktivität? Welche "Behandlung" denn genau?) kann garnicht fruchten, wenn sich im Elternhaus nix ändert und das Kind dann die meiste Zeit doch wieder den "alten" Strukturen ausgesetzt ist, gegen die es dann gleichzeitig mit einem Therapeuten ankämpfen soll. Würde drumherum alles dann passen, hätte die Behandlung ganz sicher gefruchtet, sofern es denn die "richtige" war.

Auch hier darf doch die Verantwortung nicht allein beim Kind liegen!


Bevor hier wieder alles falsch gedeutet wird. Ich lege die Verantwortung ganz deutlich in die Hände der Ämter. Keineswegs in die Hände der Kinder. Ich meinte mit meiner Andeutung dass die Behandlung nicht fruchtet weil die Behörden etc. einfach unfähig sind. Wenn man sieht die Behandlung fruchtet nicht, weil irgendwas in der Familie nicht stimmt, muss man die Vorgehensweise eben ausweiten und Eltern,Geschwister etc. eben mit einbeziehend. Dazu würde aber noch mehr Geld gebraucht für mehr Familienhilfen/Therapeuten etc. und dieses Geld fehlt eben.
Also wie gesagt, die Verantwortung liegt nicht bei den Kindern, sondern bei Familie und Behörden. Um alles "in den mund Legen" zu vermeiden...

Zitat

Das ist für Kinder, die auf einer sozial gefestigten Ebene aufwachsen ja schon schwierig, was geht erst in einem Kind vor, daß sich zudem noch mit vielen anderen Probleme, Ängsten und Minderwertigkeitskomplexen herumschlagen muss.


Das klingt fast schon wie eine Entschuldigung. Bei allem Verständnis für die Kids. So eine Tat ist nicht zu entschuldigen, auch nicht, wenn sie von Kindern begangen wird. Wenn ein Mensch leidet, dann merkt das auch ein Kind von 13 Jahren. Die Frage ist eben ob es das emotional an sich heranlässt oder ob es mit 13 schon so abgeklärt ist, dies zu ignorieren. Weil ein Kind diese Gefühle ignoriert, oder nicht an sich heranlässt bedeutet das für mich noch lange nicht, dass es nicht weiß was es tut.
Vielleicht erkennt es die Tragweite einer solchen Tat nicht, weil es nicht so weit denkt. Aber es kann mir keiner Erzählen dass ein 13 jähriger nicht weiß, dass es nicht in Ordnung ist, einem anderen Menschen leid zuzufügen. Es geht hier doch um die Hemmschwelle die übertreten wird oder nicht...


Zitat

Ja, es ist schwierig, in solchen Fällen eine richtige Lösung zu finden, vielleicht gibt es garnicht nur ein Patentrezept für alle. Da muss doch jeder Fall in seiner Ganzheit immer wieder neu betrachtet werden. Und dann ein Weg gefunden werden.


Siehst du und eben das bemängele ich auch im Knast. Das gibt es keine Einzelbehandlung, da werden in Sachen Therapie alle über einen Kamm geschert... Aber für diese Einzelfall-Behandlungen fehlt wie schon 10000 mal gesagt einfach das Geld - Darin liegt das Problem,sonst nirgends.
..."Was kostet die Welt? ... Achso ... Hm. Dann nehm ich ne kleine Coke"

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Calvin« (16. März 2010, 10:52)

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Leronoth

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Dienstag, 16. März 2010, 12:18

@calvin
deine posts reduzieren sich leider aufs lustige weltbildzimmern.
der junge muss 'nie im leben' in die psychiatrie. im knast kann man alles machen wie draussen, es unterschiedet sich nicht vom normalen leben. ungenannte eitzeugen gestehen 'so eine ermahnung tat mir gut' und auch vorige posts wissen alles ganz genau.

wo hast du das her?
die leute ausm jugendknast die ich kenne berichten nicht gerade von paradiesischen zuständen, ich war auch froh jugendarrest vermeiden zu können und diverseste dokus zeigen mir nicht gerade ein leben voller freigang, spaß und pro-evo-zocken...
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Calvin

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Dienstag, 16. März 2010, 12:36

Eine Freundin von mir arbeitet im Jugendknast. Da gibts einmal im Jahr einen Tag der offenen Türe bei dem man direkt mit ausgewählten Insassen sprechen kann ... daher habe ich das. Also nicht aus irgendwelchen Dokus sondern quasi von Angesicht zu Angesicht und mein Eindruck von so einem Gefängnis für Jugendliche war zumindest nicht das, was man von einem Gefängnis erwartet. Ich hatte es mir schlimmer und unangenehmer vorgestellt. Die Jugendlichen können sich nahezu frei bewegen ... Können eine Ausbildung machen (was ich zur Abwechslung mal sehr sinnvoll finde) und können auch sonst tun und lassen was sie wollen - solange sie sich an die (wie ich finde nicht gerade üppigen) Regeln halten. Abgesehen davon habe ich viel mit dieser Freundin über ihre Arbeit gesprochen, gerade zu Abi-Zeiten weil es für mich eine Option war so ein Studium anzufangen...
Kann ja sein, dass ich nur "einfältig" informiert bin, schließlich ist ja nicht jeder Jugendknast gleich, aber ich denke gravierende Unterschiede gibt es dort nicht. Ich denke in jedem einzelnen Jugendgefängnis mangelt es an sozialer Betreuung und sozialer Arbeit...

Zitat

der junge muss 'nie im leben' in die psychiatrie. im knast kann man alles machen wie draussen, es unterschiedet sich nicht vom normalen leben.


Ich hab nicht gesagt dass es sich nicht vom normalen Leben unterscheidet!!!! Ich habe nur gesagt dass es für die meisten besser ist als draußen im normalen Leben weil ich es mit meinen eigenen Ohren so gehört habe. Das ist also keine Behauptung die ich aufstelle.
Und was die Psychatrie angeht ... Es gibt keine so genannte "geschlossene Anstalt" für Jugendliche wie es sie für Erwachsene gibt. Also habe ich sehr wohl damit Recht wenn ich sage der Junge muss zu diesem Zeitpunkt "nie im Leben" in eine geschlossene Anstalt - weil es diese so nicht gibt. Er kommt in eine therapeutische Einrichtung für Jugendliche mit psychischen Problemen - dies ist aber keine geschlossene Anstalt ;) - also wo ist da bitte das "Weltbildzimmern"? ;)
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Leronoth

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Dienstag, 16. März 2010, 12:49

da mag ich den begif 'geschlossene anstalt' zurücknehmen. regulierte anstalten sind aber wohl keine fiktion, wobei ich die trennung nicht unbedingt für wichtig halte.

davon ab noch einmal zum besseren leben im knast. einmal stimmt cthulhus einwand dass es viel über die äußere welt aussagt wenn dem so ist, andererseits ist das doch pädagogisch durchaus sinnvoll mit denen ein strukturiertes und als schöner empfundenes leben aufzubauen um alternativen aufzuzeigen. das zeigt denen doch nur dass es ein besseres leben gibt und sie ein solches versuchen können zu erreichen. wenn die unterstützung weiter geht wäre es optimaler, so ist es schonmal etwas.
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Calvin

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Dienstag, 16. März 2010, 12:54

Zitat

davon ab noch einmal zum besseren leben im knast. einmal stimmt cthulhus einwand dass es viel über die äußere welt aussagt wenn dem so ist, andererseits ist das doch pädagogisch durchaus sinnvoll mit denen ein strukturiertes und als schöner empfundenes leben aufzubauen um alternativen aufzuzeigen. das zeigt denen doch nur dass es ein besseres leben gibt und sie ein solches versuchen können zu erreichen. wenn die unterstützung weiter geht wäre es optimaler, so ist es schonmal etwas.


Da magst du Recht haben. Aber was ist wenn die Kids wieder rauskommen? Dann fallen sie wieder ins Bodenlose weil sich keiner mehr kümmert. Sie haben aber im Gefängnis "Geborgenheit" erfahren, also begehen sie wieder eine Straftat und landen eventuell wieder im Knast. Ist das nicht ein Teufelskreis der durchbrochen gehört?
Einerseits gebe ich dir Recht, dass es sinnvoll ist den Kids zu zeigen, was ein strukturiertes Leben alles heißen kann aber andererseits sehe ich da auch sehr viele Probleme, die das mit sich bringt...
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Cthulhu

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Dienstag, 16. März 2010, 12:57

das kann dann durchaus als Restrisiko durchgehen.

Vorstellbar wäre wohl eine weiterreichende Übergangslösung, wo die Kinder und die Familien weiterhin betreut sind und zu einem normalen Ablauf hinarbeiten. Weiß nicht, ob es sowas gibt. Aber dass es Rückfälle gibt, kann doch kein Argument gegen die Prävention sein.
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Calvin

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Dienstag, 16. März 2010, 13:01

Es kommt auf die Zahl der Rückfälle an. Wenig Rückfälle würde ich jetzt nicht auf die Prävention schließen aber viele Rückfälle weisen doch auf zuwenig Prävention hin - meiner Meinung nach ...
Es gibt ja diese "Übergangslösungen" durch so genannte Familienbetreuern, die in regelmäßigen Abständen in die Familien gehen, mit diesen Arbeiten etc. Allerdings gibts davon viel zu wenige ... Was die Voraussetzungen sind um eine solche Hilfe zu bekommen weiß ich jetzt aber nicht...
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Kasmodiah

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Dienstag, 16. März 2010, 13:48

(...) Und was die Psychatrie angeht ... Es gibt keine so genannte "geschlossene Anstalt" für Jugendliche wie es sie für Erwachsene gibt. Also habe ich sehr wohl damit Recht wenn ich sage der Junge muss zu diesem Zeitpunkt "nie im Leben" in eine geschlossene Anstalt - weil es diese so nicht gibt. Er kommt in eine therapeutische Einrichtung für Jugendliche mit psychischen Problemen - dies ist aber keine geschlossene Anstalt ;)
Ist zwar ein bisschen Offtopic, aber es gibt, soweit ich weiß, in psychiatrischen Kliniken auch Kinder- und Jugendabteilungen, die auch geschlossene Bereiche haben. Also, dass die Kinder und Jugendliche, die dort als Patienten sind, vom Personal ständig überwacht werden, es vergitterte Fenster gibt und sie nicht alleine raus dürfen.

(Ist ne ganz neutral gemeinte Aussage.)
The hardest thing in this world is to live in it.
Be brave.
Live.

“Man muss vor nichts im Leben Angst haben, wenn man seine Angst versteht.” [Marie Curie]
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