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Calvin

Moderator/in

Registrierungsdatum: 4. Dezember 2005

Beiträge: 2 128

76

Sonntag, 4. November 2007, 09:27

Ich kenne mehr Fälle in denen die Täter geschützt werden,als dass die Opfer geschützt werden.
Also wird der Opferschutz ziemlich oft vergessen...

Calvin
..."Was kostet die Welt? ... Achso ... Hm. Dann nehm ich ne kleine Coke"
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

77

Sonntag, 4. November 2007, 10:20

Zitat

Original von Calvin
Ich kenne mehr Fälle in denen die Täter geschützt werden,als dass die Opfer geschützt werden.
Also wird der Opferschutz ziemlich oft vergessen...

das ist eben das problem eines repressiven rechtssystems.
zwar gibt es versuche den opferschutz zu verbessern und psychische wie physische schutzräume einzurichten, aber die lassen massivst zu wünschen übrig.

aber auch hier im Thread geht es ja mehr um die bestrafung der Täter als um die verbesserung der situation der opfer.

es wäre zu fragen ob es nicht vertretbar wäre den ein oder anderen täter unbestraft zu lassen, wenn die aufgewendete mühe den opfern zu gute käme.
(Die frage wäre hier ganz pragmatisch wie die "Rückfall"quote der verbrecher und die rehabilitierungsquote aussehen)
Herz voll Leid und Missgeschick,
Das voll sehnsucht Eden sucht,
Weine! - Oder sei verflucht!

Baudelaire
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Calvin

Moderator/in

Registrierungsdatum: 4. Dezember 2005

Beiträge: 2 128

78

Sonntag, 4. November 2007, 13:02

Zitat

es wäre zu fragen ob es nicht vertretbar wäre den ein oder anderen täter unbestraft zu lassen, wenn die aufgewendete mühe den opfern zu gute käme.


Ich glaube wenn man einen Täter unbestraft lässt,um sich den Opfern "zuzuwenden" ist am wenigsten irgendjemandem geholfen... Solange der Täter frei rumläuft,wird glaube ich kein Opfer wieder nen völlig normales Leben führen können...
Und über die Rückfallquote muss man glaub ich nichts sagen... Es werden dauernd Menschen wieder auf die Menschheit losgelassen,die manchmal nichtmal ne woche brauchen um wieder rückfällig zu werden...


Calvin
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

79

Sonntag, 4. November 2007, 14:00

Zitat

Original von Calvin
Ich glaube wenn man einen Täter unbestraft lässt,um sich den Opfern "zuzuwenden" ist am wenigsten irgendjemandem geholfen... Solange der Täter frei rumläuft,wird glaube ich kein Opfer wieder nen völlig normales Leben führen können...

opfer werden leider niemals ein "völlig normales Leben" führen können. aber mit psychologischer hilfe und schutz ist manchem opfer mehr geholfen als einem bestraften täter.

ferner gehst du einfach von einer 100% rückfallquote aus und in dem fall müsste jeder Täter natürlich unebdingt weggetan werden.

Zitat

Und über die Rückfallquote muss man glaub ich nichts sagen... Es werden dauernd Menschen wieder auf die Menschheit losgelassen,die manchmal nichtmal ne woche brauchen um wieder rückfällig zu werden...

ich denke da lässt du dich emotional etwas verblenden. mich würden da schon studien zu interessieren.
vergewaltiger sind doch nicht qua natura vergewaltiger die ewig dazu "verdammt" wären zu vergewaltigen.
ich denke dass es da auch einzeltatsvergewaltiger gibt und die rückfallquote uneindeutiger aussieht.
Herz voll Leid und Missgeschick,
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Baudelaire
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Calvin

Moderator/in

Registrierungsdatum: 4. Dezember 2005

Beiträge: 2 128

80

Sonntag, 4. November 2007, 14:14

Die Schwelle zum "nochmal tun" ist geringer,sobald man es einmal getan hat. Und wenn mal jemand Gefallen an etwas hat... Ich lass mich sicherlich nicht emotional "blenden" oder ähnliches. Ich spreche nicht von den Massenmedien. Man kann sich auch anders mit dem Thema beschäftigen und so mitkriegen dass es eben doch mehr "mehrfachtäter" gibt als Einzeltäter.

Calvin
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

81

Sonntag, 4. November 2007, 14:44

Zitat

Original von Calvin
Und über die Rückfallquote muss man glaub ich nichts sagen... Es werden dauernd Menschen wieder auf die Menschheit losgelassen,die manchmal nichtmal ne woche brauchen um wieder rückfällig zu werden...

und daraus schließt du eine fast 100% "rückfall" bzw. fortführquote. das finde ich druchaus sehr subjektiv/emotional geprägt.
es geht hier ja nicht darum dass täter nicht bestraft werden sollen, oder dass man jetzt ne absolution gegenüber vergewaltigern verhängt, aber es muss eben möglich sein auch die opferseite zu betrachten. und das dne opfern ausschließlich mit täterbestrafung geholfen ist, möche ich stark bezweifeln.

mich stört einfach dass es hier um repressionswünsche gegen -zweifelsohne schreckliche- Täter geht, diese dämonisiert werden (zwangsläufig rückfallend, ausserhalb der Menschheit stehend)) und das die einzige antwort ist die man zu denken befähigt ist.
dass eine psychologische veränderung des täters, eine veränderung der gesellschaftsstruktur und vor allen Dingen, der Opferschutz ebenso wichtig sind, wird aber vergessen und zumindest die ersten beiden Punkte als entschuldung gebrandmarkt, die sie eben nicht sind.

vergewaltiger sind keine abartigen unmenschen (auch wenn das moralisch zutreffen mag), sondern vergesellschaftete subjekte die daher immer auch im Gesellschaftlichen zusammenhang stehen.
Und durch deren immer wiederkehrende bestrafung ist der gesamtkomplex vergewaltigung noch lange nicht gelöst (und dem opfer auch nur minimal geholfen).
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Baudelaire

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Leronoth« (4. November 2007, 14:46)

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Calvin

Moderator/in

Registrierungsdatum: 4. Dezember 2005

Beiträge: 2 128

82

Sonntag, 4. November 2007, 16:04

Zitat

Und über die Rückfallquote muss man glaub ich nichts sagen... Es werden dauernd Menschen wieder auf die Menschheit losgelassen,die manchmal nichtmal ne woche brauchen um wieder rückfällig zu werden...


So siehts schon besser aus...

Zitat

vergewaltiger sind keine abartigen unmenschen (auch wenn das moralisch zutreffen mag), sondern vergesellschaftete subjekte die daher immer auch im Gesellschaftlichen zusammenhang stehen.


Sie stehen mit der Gesellschaft in Zusammenhang. Sie sind jedoch nicht vollständig in die Gesellschaft eingefügt. Ein "Unmensch" ist für mich jemand der sich nicht wie ein Mensch verhält. Und Vergewaltigung ist kein Menschliches Verhalten.
Der Gesellschaftliche Zusammenhang eines Vergewaltigers besteht auch nur darin sich nicht "gesellschaftlich" zu verhalten...
Natürlich wohnt er irgendwo,geht einkaufen,lebt vielleicht nen "normales" Leben. Aber wenn Vergewaltiger in die Gesellschaft vollkommen eingefügt wären,wieso "brechen" sie dann aus?

Calvin
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Ira

Halbkind

Registrierungsdatum: 28. Februar 2005

Beiträge: 2 345

Geschlecht: Weiblich

83

Sonntag, 4. November 2007, 19:39

Zitat

Original von Leronoth
tja, der bekannte zwang dialektisch und undialektisch zugleich denken zu müssen.

den ansatz die eigene "opfer"Situation des Täters mit einzubeziehen bleibt jedoch richtig.


In der Tat altbekannt, wurde ich während meiner Arbeit im Knast oft mit konfrontiert. Eine sehr vertrackte Sache, aber ich finde es wirklich sehr wichtig, trotz der Grausamkeit der Tat, die Frage im Kopf zu behalten, woher ein solches Verhalten rührt.
Seit mich mein Engel nicht mehr bewacht,
kann er frei seine Flügel entfalten
und die Stille der Sterne durchspalten, -
denn er muss meine einsame Nacht
nicht mehr die ängstlichen Hände halten -
seit mein Engel mich nicht mehr bewacht.

(Rilke, Engelslieder)
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

Registrierungsdatum: 24. September 2003

Beiträge: 7 082

84

Montag, 5. November 2007, 09:47

Zitat


Sie stehen mit der Gesellschaft in Zusammenhang. Sie sind jedoch nicht vollständig in die Gesellschaft eingefügt.

du schriebst doch selber, das sso etwas in den besten familien vorkäme. und sie fallen eben nur im falle einer Verurteilung aus der Gesellschaft raus. Wie viele Vergewaltiger leben denn ein leben lang unerkannt und somit als wirklich normale gesellschaftliche Subjekte?

Zitat

Ein "Unmensch" ist für mich jemand der sich nicht wie ein Mensch verhält. Und Vergewaltigung ist kein Menschliches Verhalten.

ich mag da nicht polemisieren. Die Frage ob ein mensch ein mensch ist, ist aber in dem Fall keine Moralische. Wenn Menschen menschen vergewaltigen tun sie das menschlich und sind dabei schlimmste Verbrecher.

Zitat

Natürlich wohnt er irgendwo,geht einkaufen,lebt vielleicht nen "normales" Leben. Aber wenn Vergewaltiger in die Gesellschaft vollkommen eingefügt wären,wieso "brechen" sie dann aus?

Vergewaltigung ist eben kein ausbrechen, erst die Strafe wäre ein herausbrechen. Vergewaltigung mag gesellschaftlich verpönt sein, aber bleibt eben gesellschaftliche realität. Gesellschaft lässt sich nicht in Gut (=in der Gesellschaft) und böse (=aus der Gesellschaft) teilen. Vergewaltigung ist und bleibt ein Phänomen der Gesellschaft.
Herz voll Leid und Missgeschick,
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Baudelaire

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Leronoth« (5. November 2007, 09:48)

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