Hab ich
hier gefunden, fand ich interessant zu wissen.
Das Elend mit dem Apostroph: Genitiv-s
Im letzten Sommer gefunden: das schönste Exemplar von Apostroph: »Die Geschenk's Idee«, ein Geschenkladen in Lienz. Drei Fehler auf einmal:
* Hat das Geschenk eine Idee, dann schreibt man »des Geschenks Idee« – ohne Apostroph.
* Gemeint ist aber wohl eher, dass wir, die potentiellen Käufer, beim Anblick des Ladens eine Idee für ein Geschenk bekommen – eine Geschenksidee.
* Wenn dem aber so ist, dann ist das »s« reingeschmuggelt, es müsste heißen: Geschenkidee
Das Beispiel ist eines von so vielen. Wo man hinsieht: Apostroph über Apostroph.
Dabei ist alles eigentlich so klar. Der Apostroph ist das Auslassungszeichen:
»Man setzt einen Apostroph bei Wörtern mit Auslassungen, wenn die verkürzten Wortformen sonst schwer lesbar oder missverständlich wären.
Ein einz’ger Apostroph kann alles umgestalten«
— Duden: Die deutsche Rechtschreibung, K13
Der Engländer hingegen verwendet den Apostroph beim Genitiv-s:
»The form of the possessive/genitive case
A. ’s is used with singular nouns not ending in s
B. A simple apostrophe (’) is used with plural nouns ending in s.«
— Thomson, Martinet: A Practical English Grammer, p.29
Also alles klar: Apostroph beim Genitiv-s im Englischen, im Deutschen nicht.
Aber ach: da fängt im Duden das Elend auch schon an:
»Nicht als Auslassungszeichen, sondern zur Verdeutlichung der Grundform eines Eigennamens wird der Apostroph gelegentlich in folgenden Fällen gebraucht:
a) Vor der Adjektivendung -sch.
b) Vor dem Genitiv-s.«
— Duden: Die deutsche Rechtschreibung, K16
Und der Duden nennt auch ein Beispiel: »Willi’s Würstchenbude«.