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Kassandra

Barbie-Grufti

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1

Monday, September 11th 2006, 9:43am

[Novelle] Thomas Mann: Der Tod in Venedig

Diesmal möchte ich euch etwas "klassisches" vorstellen - den Tod in Venedig von Thomas Mann.
Eine leicht zu lesende und sehr bildhafte Novelle, die vor allem reizvoll ist, wenn man weiß, dass Thomas Mann tatsächlich in Venedig war und etliche der Ereignisse wirklich geschehen sind - wenn auch leicht abgewandelt.

Gustav von Aschenbach, ein alternder Autor, verbringt seinen Urlaub in Venedig. Er ist Schulbuchautor und Staatsdichter, schreibt eine Biographie über Friedrich der Große. Er ist Repräsentant der damaligen Künstler, die auf der einen Seite sehr diszipliniert und korrekt sind (man denke an Thomas Mann!) und auf der anderen Seite durchaus die Sehnsucht nach mehr in sich tragen.
Durch die komplette Novelle ziehen sich Bilder von Todesboten (Gondeln erwecken Gedanken an Särge etc.) durch, er erlebt sich selbst als alternden Menschen - bis er auf Tadzio trifft. Tadzio ist ein Junge, vielleicht 10-12 Jahre alt... der alte Mann steigt dem Kind nach, beobachtet ihn, ist geblendet von dessen Jugend und Schönheit. Im Gegenzug dazu spielt Tadzio mit ihm, weiß seine Aufmerksamkeit zu erregen - ein Lächeln Tadzios bringt Aschenbach so weit, dass er weiß, dass er den Jungen liebt.

Das Ende wird natürlich nicht verraten, obwohl es für diese Novelle nur ein Ende geben kann, beachtet man die Zeichen und Symbole, die sich durch das ganze Stück hindurchziehen.
Es ist ein leicht zu lesendes Stück guter Literatur, das einem den Autor Thomas Mann ein Stück näher bringt und Lust auf mehr macht - ich bin der Meinung, jeder sollte dieses Buch mindestens einmal gelesen haben!

Wer genug Selbstmitleid produziert, braucht kein Mitleid von anderen!
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MoonCat

Träumerin

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2

Monday, September 11th 2006, 10:00am

Magst du die Bücher von Thomas Mann? Ist dieses wirklich leicht zu lesen?
Ich habe vor Jahren mal versucht eines seiner Bücher zu lesen, fand es aber... naja, nach wenigen Seiten hab ich es wieder weggelegt... war nicht mein Ding...
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ich weiß nicht weiter -- ich weiß nicht wo wir sind -- ich weiß nicht. weiter... *sing*
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Kassandra

Barbie-Grufti

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3

Monday, September 11th 2006, 11:34pm

Ich hasse den Zauberberg - ein schriftstellerisch geniales Werk - die Technik perfekt - und trotzdem - zu lesen ist es furchtbar.
Ich liebe die Buddenbrooks - eine leichte Geschichte, leicht erzählt, wie eine Soap, nur als Buch - und mit Nobelpreis *gg*

Kann ich jetzt sagen, dass ich Thomas Mann gut finde oder nicht? Naja... er ist ein genialer Schriftsteller, ohne Frage. Aber nicht jedes seiner Werke lässt sich gut lesen - und ich mag mich nicht durch Bücher kämpfen...

Und ja, Tod in Venedig ist leicht zu lesen, wird auch oft deswegen in der Schule gelesen, es ist nicht schwer, es ist nicht lang und ich fands eigentlich echt gut - und man kann von sich sagen, man hat Th. Mann mal gelesen *gg*

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Ira

Halbkind

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4

Tuesday, September 12th 2006, 12:20pm

Das Buch klingt ja toll---wenn ich nicht schon drei andre zum Lesen hätte, schöbe ich es noch in meinen Ferienplan rein.^^ Aber mal sehen, vielleicht klappt es ja doch noch.
Seit mich mein Engel nicht mehr bewacht,
kann er frei seine Flügel entfalten
und die Stille der Sterne durchspalten, -
denn er muss meine einsame Nacht
nicht mehr die ängstlichen Hände halten -
seit mein Engel mich nicht mehr bewacht.

(Rilke, Engelslieder)
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MoonCat

Träumerin

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5

Tuesday, September 12th 2006, 2:12pm

Quoted

Original von Kassandra
Ich liebe die Buddenbrooks - eine leichte Geschichte, leicht erzählt, wie eine Soap, nur als Buch - und mit Nobelpreis *gg*
das war das Buch, von dem ich nur wenige Seiten gelesen hatte... kann aber auch einfach daran liegen, dass ich 'leichte Geschichten' - Romane und so - nicht so mag, und bevorzugt Krimis und Thriller lese *g* da klingt der 'Tod in Venedig' schon interessanter :)
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ich weiß nicht weiter -- ich weiß nicht wo wir sind -- ich weiß nicht. weiter... *sing*
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Sandmann

Trainee

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6

Monday, November 20th 2006, 3:05am

Also erstmal für alle Onlineleser oder Besizer eines guten Druckers:

http://www.gutenberg.org/etext/12108

Ich selbst mag den Tod in Venedig nicht besonders, weil er mir viel zu korsetthaft konzipiert und konstruiert ist.

Zwar sind alles in allem eine durchgehende, starke Symbolik und Metaphorik (Tod) und antike Mythologische Bezüge (der Gott der Kunst erhebt sich über den der Vernunft - eigentlich großartig)
vorhanden, die mich im Einzelnen acuh wirklich ansprechen, aber als Gesamtes ist Tod in Vendig viel zu straff und engkragig.

Naja hat ja nur 5 Kapitel ;)
We are the music makers,
and we are the dreamers of dreams...


Arthur William Edgar O'Shaughnessy
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