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mina

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1

Sunday, August 13th 2006, 4:20pm

gentleman

letztens sprach ich mit einem freund über die aussterbende rasse gentleman ... er ist der festen überzeugung das die emanzipation und der feminismus daran schuld sind ...

ich bin der meinung dass es teils schon stimmt ... doch ganz und gar den frauen die schuld in die schuhe schieben ist nicht wahr ...

was haltet ihr von der ganzen sache ... und sind unter euch noch exemplare die sich als gentleman bezeichnen?
just because i don't care doesn't mean i don't understand ...
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Celest

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Gender: female

2

Sunday, August 13th 2006, 4:37pm

Ja, Gentlemen sind nicht mehr leicht zu finden... schade.

Ich teile deine Meinung, das teilweise die Emanzipation der Frau daran Schuld sein könnte.

Andererseits heißt Emanzipation ja nicht, dass man sich nimmer benehmen muss. Mal krass ausgedrückt.
Schließlich hat es nix mit Gleichberechtigung zu tun, ob man jemandem die Tür aufhält, den Stuhl zurecht rückt oder die Jacke abnimmt.
Bei dem Wort Gentleman fällt den meisten Menschen wohl zuerst das Benehmen eines Mannes gegenüber einer Frau ein, vielleicht trägt deshalb die Emanzipation einen Teil der Schuld? (Frauen wollen wie Männer behandelt werden...) Obwohl ein Gentleman einen Mann eigentlich mit der selben Höflichkeit und dem selben Zuvorkommen behandelt, wie eine Frau...
"Die Wahrheit ist ein eigenartiges und recht seltenes Phänomen.
In der Badewanne der Geschichte ähnelt sie einem Stück Seife, das man nur mit Mühe festhalten kann - vorausgesetzt, man findet es überhaupt."
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Resurrected

MiesePÖHter

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3

Sunday, August 13th 2006, 5:02pm

Seid gegrüßt!

Ich bezeichne mich durchaus als Gentleman. Woran das liegt, dass es immer weniger Männer von dieser Sorte gibt, weiß ich nicht. Ich werde mir darüber Gedanken machen und euch dann an dem Schluss, zu dem ich gekommen bin, teilhaben lassen.

Resurrected

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And happiness I've known proves that it's right...
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

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4

Sunday, August 13th 2006, 8:06pm

Also nach plattem genlemanverständnis als einem Mann (gentleman) denke und hoffe ich, dass ich kein gentleman bin.
letztendlich ist diese "rasse" am aussterben und das finde ich auch sehr gut so. Ich halte zwar viel von gutem umgang zwischen menschen und auch von zuvorkommenden handlungen, nichts jedoch von sexistischen gentlemen.

es pasisert mir hin und wieder auch, dass ich weiblich erscheinende menschen bevorzugt gegenüber andersgeschlechtlich scheinenden behandle, aber das stempelt mich hoffentlich nicht zu einem gentleman ab. und letztendlich arbeite ich dadran ja auch noch.


wenn ich von diesem etwas platten gentelmanverständnis abrücke, das ich oben verwendete, und einen überhaupt zuvorkommenden menschen darunter begreife, so würde ich den begriff jedoch wieder positiv fassen. allgemeines zuvorkommenes benehmen finde ich oke.
klar hab ich daran auch kritik (schein des positiven im negativen), finde einen nicht sexistischen gentleman aber nicht schlimm.
Herz voll Leid und Missgeschick,
Das voll sehnsucht Eden sucht,
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Baudelaire
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QuadratImKreis

... doesn't care.

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5

Sunday, August 13th 2006, 9:33pm

Ich finde, dass sich Gentleman und Sexismus ausschließen.
Ein Gentleman verhält sich einer Frau gegenüber zuvorkommend und höflich, weil er sie als Mensch respektiert. Ebenso wie er einem Mann gegenüber höflich ist.
Zumindest ist das meine Definition von Gentleman. Also das "man", quasi eher im englischen Mensch zu sehen und so.

Ich verhalte mich gentleman-like. Gegenüber Frauen und gegenüber Männern. Allerdings würde ich einem Mann im Lokal nicht unbedingt die Jacke bringen und ihm hineinhelfen, aber eher, weil mir meine Erfahrung dahingehend gezeigt hat, dass Männer das nicht so doll finden.

Meine Mutter würde mich beispielsweise aber lynchen, wenn wir zusammen essen gehen und ich würde sie selbst zur Garderobe laufen lassen oder so.

Stuhl zurechtrücken macht meistens eh der Ober. Tür aufhalten ist generelle Höflichkeit /methinks. Und Autotür öffnen? Naja, ich fahr kein Auto.

--QIK

P.S.: @Lelo: Jau, die dem Ganzen zugrundeliegende bipolare Geschlechtlichkeit und Heteronormativität is'n Problem. Da verlass ich mich aber auf mein Radar.
Kein Tag vergeht, ohne daß ich mich nicht aufgeregt hätte über Menschen,
die wirklich besser einen Goldfisch gekauft hätten.
Aber nein, es mußte ein Hund sein.

Dimidium facti qui coepit habet.
--Horaz
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Medivh

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6

Monday, August 14th 2006, 3:33am

Es ist wohl die Sonderbehandlung die die Frauen missen... ein gesteigertes Zuvorkommen seitens der Männer ihnen gegenüber.
Das hat sicherlich wirklich die Emanzipation entkräftet, da mit einer Selbstbestimmung ja auch der Wille einhergeht Dinge selbst zu tun und sich nicht besonders schwächer und hilfsbedürftiger hinzustellen um "umsorgt" zu werden.
Ein Gentleman ist wohl jemand der die Etikette, guten Manieren und gesellschaftlichen Regeln achtet.
Wie es um das allgemeine Verständnis von guten zwischenmenschlichen Verhalten heutzutage steht bleibt jedem selbst zu beurteilen.

Ich für meinen Teil versuche denen gegenüber zuvorkommend zu sein die mir am Herzen liegen. Nicht aufgrund ihres Geschlechts sondern aufgrund der Rolle die sie für mich spielen.

Ich halte es für scheinheilig von manchen Frauen zu hören daß sie einerseits Gleichberechtigung und Gleichstellung wollen, andererseits eine bevorzugte Behandlung nur aufgrund ihres Geschlechts anstreben.
Da schalt ich absichtlich auf stur und bin nicht der "Gentleman"
Wenn du dich mit dem Alkohol einlässt verändert sich nicht der Alkohol, der Alkohol verändert dich!
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7

Monday, August 14th 2006, 10:30am

was istdenn bitte ein gentleman?

tür aufhalten, jacke anziehen hdelfen, stuhl zurecht rücken. mehr weiss man doch auch nicht zu sagen

zum anderen

wenn frau das sowill dann hat sie sich auch so zu verhalten.
dannhat sie sich noch nicht hin zu setzen. dann hat sie hocken zu bleiben bis ich aufstehe. dann hat sie sich nicht zuerst die jacke zu greifen.

denn, das sind dinge. die gehören ebenso dazu. gentleman sein. dazu gehört auch, das der gegenüberr sich so verhält, aber meine liebe damen. damen seit ihr wohl schon lange nicht mehr.
ungreifbarer non-rationalist
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mina

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8

Monday, August 14th 2006, 11:21am

hmmm ... das wort gentleman setzt sich ja eigentlich aus den zwei englischen wörtern gentle und man zusammen ... gentle - sanft, gutmütig und man - mann ...

früher waren gentleman ja nur männer aus gut situierten familien ... wohlerzogene adelsmänner sozusagen ...

@reko ... leider hast du teilweise recht ... doch man kann nicht alle in einen hut stecken ...

die emanzipation hat natürlich seine vor- und nachteile ... doch frauen können nicht so wie von reko beschrieben handeln ... denn ein mann würde sie dann zweifellos für verrückt halten ... stellt euch das beim ersten date vor ... *g*

ich wage mich als dame zu bezeichnen ... klar gar so heftig wie beschrieben bin ich nicht ... kann ich mir auch nicht erlauben ... doch vor allem mit diesem besagten freund gehen wir sehr höflich miteinander um ... auch das sprachniveau ist komplett anders als wenn ich mit den üblichen freunden zusammen bin
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9

Monday, August 14th 2006, 11:38am

hunde die bellen beissen nicht?
die am lautesten schreien , es gäbe keine gentleman mehr. würden sich am ehesten wundern wenn ihnen derartiges verhalten entgegen gebracht würde.

ich hab versuche gemacht in der richtung. mich z.b einfach hinter den stuhl der dame gestellt und gewartet bis sie sichsetzen möchte.
die kommen sich so blöde dabei vor. bzw gucken dich mit einem gesicht an. so unverstänidg . bzw mit dem ausdrcuk
was will der denn jetzt von mir.

das sagt schon alles.

ein grundproblem herrscht auch. das es das vorurteil gib gegenüber fremden gibt.
WAS WILL ER VON MIR?
WIE GEHE ICH NUR DAMIT UM?

das heisst. eine äusserliche gestaltete situation wirkt sichi n einen druck im innern desjenigen aus, der diese situatin nicht kennt und damit nichts anzufangen weiss.
zum einen fehlt es hier an der offenheit zum anderen
spielt das ellebogenprinzip unserer gesellschaft eine gewichtige rolle

niemand gibt mehr freiwillig ohne eine gegenleistung zu erwarten.

und DAS ist ein motor des gesamten verhaltens des menschen in einer industrialisierten- wirtschaftlich ausgerichteten gesellschaft.
ungreifbarer non-rationalist
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Leronoth

Kritischer Theoretiker

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10

Monday, August 14th 2006, 5:40pm

Quoted

Original von mina
die emanzipation hat natürlich seine vor- und nachteile ...


stimmt, diese verantwortung wird ja beid er emanzipation und allgemeind er individualisierung gerne von konservativen kreisen angeführt.
aber etwas radikaler gedacht frag ich mich ob emanzipation ernsthaft nachteile besitzt...
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Baudelaire
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Webpoet

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11

Monday, August 14th 2006, 10:33pm

Also ich sehe mich schon als Gentleman. Auch wenn das bedeutet dass ich durchaus Frauen (auf grund ihres Geschlechts) anderes behandle als Männer.
ein Gentleman macht aber nicht nur sein zuvorkommender Umgang mit Frauen aus, sondern auch allgemeine Höflichkeit und Zuvorkommenheit. So halte ich anderen unabhängig vom Geschlecht die Tür offen anstatt sie ihnen ins Gesicht fallen zu lassen.

Und was die Frauen betrifft so hat sich bisher noch nie eine beschwert dass sie nicht so behandelt werden will sondern alle waren eigentlich diesbezüglich durchaus erfreut.
Daher komme ich zu dem Schluss, das trotz aller Emanzipation Frauen es durchaus mögen als etwas besonderes behandet zu werden. Mag vielleicht nicht auf alle zutreffen, aber doch auf sehr viele bis die meisten.
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Kedyns Krähe

Kritiker ;-)

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12

Tuesday, August 15th 2006, 12:39pm

ich kann zwar eine gentleman-ähnliche fassade aufbauen, abr im grunde bin ich keiner. die frauen wollen gleichberechtigung - die können sie haben ;)


Meiner Holden helfe ich aber trotzdem in den Mantel und halte die Tür auf ;)




Amerika - die Entwicklung von der Barbarei zur Dekadenz ohne Umweg über die Kultur.
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sanguinolento

Fortgeschrittene

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13

Tuesday, August 15th 2006, 8:53pm

richtig. unabhängig vom geschlecht. das ist gar nicht mal so blöd. ich bin ein gentleman, als frau.

ich halte jedem, der hinter mir durch eine tür geht, dieselbige solange auf, bis er sie selbst halten kann. ich achte auf die menschen und entgegne ihnen mit kleinen freundlichen gesten...

gentleman-sein wird heutzutage von vielen jungs und männern von vornherein abegstoßen. dieses wort löst oft viel unbehagen aus. vielleicht sollte man es einfach vergangenheit sein lassen und sich bemühen, einfach höflicher im umgang mit anderen zu werden.

auch ich bemühe mich, ein gentleman zu sein, ohne die "verstaubten gewohnheiten zu pflegen". und ich erwarte von keinem mann, mir den stuhl zurechtzurücken. aber was ich mir wünsche, ist rücksichtigeres verhalten...


ps.: rekon., ich weiß zwar leider nicht, wie alt du oder die vorher angesprochenen damen sind, aber erwartest du, dass eine plötzlich auftretende, "veraltete" verhaltensweise gegenüber frauen in der ersten sekunde verstanden wird? ihre verwunderten blicke sind bestimmt nicht böse gemeint und ich glaube kaum, dass es sie stört. ich würde auch erst mal denjenigen etwas verblüfft ansehen, würde er mir den stuhl zurechtrücken wollen..oder aufstehen, wenn ich vom tisch aufstehe....??!?!?
just trying to
make it through life
with as little human contact
as possible
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