Auch hier versagt der Begriff der Entropie. Es ist sehr schwer, den bei Felsbrocken und Teetassen wirklich erschöpfend anzuwenden. Aber im prinzip könnte man sagen : Die Entropie eben jenes zerbrochenen Felsbrockens könnte man nur wieder herstellen, wenn man in exakt so zusammensetzt wie er vorher war. Also wie wenn man den Zerfall auf Video aufnimmt und das Video dann rückwärts laufen lässt.
Wo die Entropie aber zutrifft ist Beispielsweise beim Verhalten von Gasen. Du hast einen Behälter und ein Gas. Am Anfang ist das Gas (das ja aus milliarden von teilchen besteht) ganz in der linken seite des Kasten versammelt, aber aufgrund seiner Eigenschaften und der völlig ungeordneten Bewegung seiner Teilchen hat es sich bald gleichförmig im ganzen Kasten verteilt (und die Entropie vergrößert, weil es nichtmehr eng umgrenzt "links" ist, sondern im ganzen kasten chaotisch verteilt). Nun wäre es möglich das sich aufgrund der ungeordneten Bewegung der Moleküle das Gas mit der Zeit in der rechten Seite des Kasten ansammelt, was wieder eine verringerung der Entropie wäre. Aber das tut es nicht. Warum ? Man kann ausrechnen, dass die wahrscheinlichkeit das es soweit kommt so gering ist, dass sie einfach nicht eintritt.
Aber man kann auch nicht sagen, dass die wahrscheinlichkeit trotzdem da ist und die Entropie sich also zumindest theoretisch verringern würde. Es ist vielmehr so, dass diese Wahrscheinlichkeit so unglaublich gering ist, dass die Natur sogar regelrecht verbietet das sie eintritt, obwohl die wahrscheinlichkeit im prinzip da ist ! Der Zustand "Gas ganz in der rechten Seite des Kastens" wird einfach nie eintreten, und wenn man sich solange das Universum existiert vor den Kasten setzt und reinstarrt.
Aber wie gesagt, das sind wirklich komplexe Sachverhalte. Im grunde hat man die Entropie eingeführt, um ein maß für die umkehrbarkeit thermodynamischer Prozesse zu haben. Je höher die Entropie ("Der Grad der Unordnung" ) eines thermodynamischen Systems ist, desto schwieriger (bis unmöglich) wird es, das System in einen vorhergehend Zustand zu überführen, so hab ich das jedenfalls verstanden.
Es gibt auch eine ältere Formulierung des 2ten Hauptsatzes der Thermodynamik (der damit in engem zusammenhang steht), die da lautet : "Wärme kann nicht von selbst aus einem kälteren in einen wärmeren Körper übergehen.
Soweit dazu, genauer kann ichs dir auch nicht wirklich erklären ohne die halbe Thermodynamik aufzurollen
Nur eines noch, damit es endlich mal wieder zu unserem Thema passt *g* :
Da Entropie nie abnimmt sondern immer zunimmt oder im günstigsten falle gleich bleibt, eignet sich die Entropie hervorragend, eine ZeitRICHTUNG festzulegen. Beobachtet man ein System und sieht, dass seine Entropie zunimmt, dann weiss man mit Sicherheit dass sich die Zeit in Richtung der Entropiezunahme bewegt.
Schon wenn man diese Definition der Zeitrichtung benutzt, sieht man das Zeit nicht umkehrbar ist, da die Entropie nie abnehmen kann.