Unabhängig davon zum Film: Fein gemacht, äußerst lustig, Christoph Waltz als Hans Landa war eine perfekte Besetzung, er spielt die Rolle einfach großartig: Der kaltblütige, vordergründig freundliche Psychopat. Eigentlich nichts zu meckern.
bis auf den ekelhaft anhaftenden hauch von revisionismus, dass der hauptnazi ein psychopath und opportunist ist.
nein, landa ist zwar ein anderes naziklischee als die bekannten, aber er lässt für obskurste interpretationen platz. der hinterlistig-jüdelnde judenjäger. das kann gerade eine weitsichtige interpretation sein, die aber leider nicht konsequent nahegelgt wird: "Sie können den Juden nicht leiden und imitieren ihn immerzu. Kein Antisemit, dem es nicht im Blute läge, nachzuahmen, was ihm Jude heißt." (DdA). nein, landa ist zu persönlich. ein einzelner irrer, ein durchgeknallter psychopath, der keine sekunde darstellt, dass die deustchen eben als allgemeines genau diese psychopathen gewesen sind (wenn sie es denn waren). er ist kein nazi, sondern ein landa in naziuniform. und dass es -den deutschen da- ziemlich ernst mit ihrem judenhass war, das kommt nicht wirklich durch. antisemitismus erscheint als hobby für obskure judenjäger...
und dazu kommt dann die rezeption -ich halte mich da an nephilim, dass es da mehr um die rezeption als um die immanenz gehen muss- in der die unruhmreichen basterds ja ebenso moralisch befleckt wären wie die nazis. man muss einen nazihass mit hineintragen um sie abzufeiern. sie erscheinen nicht von selbst als die helden die sie sind. und dieser nazihass, der immer nur die nazis in uniform (oder mit kreuz auf der stirn) meint, der kann selber ziemlich deutsch sein. welchem echten -also multikulti- deutschen sind die nazis nicht die neuen volks bzw. bundesfeinde?
so sehr ich den film mag. politisch ist er so sauber nicht wie ichs mir gewünscht hätte. Aus politischer sicht hätte das geld für den film lieber in merkavas fließen sollen.