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Aus voller Silberschale
gießt fahles Licht der Mond.
Mit blendend hellem Strahle
ein Stern am Himmel thront.
Eine ärmliche Bauernhütte
verklärt er mit feurigem Lohn,
drin ruht auf weicher Schütte
Maria mit dem Sohn.
Aus fernen Morgenlande
auf sterngewiesenem Pfad,
im schimmernden Prachtgewande
sind die drei Könige genaht.
Sie knieten anbetend vorm Knaben
und küßten ihm Stirn und Haar
und brachten kostbare Gaben:
Gold, Weihrauch und Myrrhen ihm dar.
Ein Hirtenbub stand ferne,
scheu abwärts den Blick gesenkt,
auch er hätt’ gar so gerne
dem Heiland etwas geschenkt.
Er hat nichts, das er böte,
ist aller Gaben bar:
Auf seiner Hirtenflöte
bringt er ein Lied ihm dar.
Da wendet sich von den Königen
der Knab und lächelt süß
und lauscht dem zaubertönigen
Lied, das der Hirt ihm blies.
Die Englein hörten schallen
das Lied und machten es kund:
Den Menschen ein Wohlgefallen
und Frieden dem Erdenrund!
(Richard Zoozmann 1863 - 1934)
... heute mal ein eher unbekannter Autor. Hab das Gedicht vor einiger Zeit zufällig in einem alten Schulbuch gefunden und dann via Google gesucht... auch wenn sich die in dem Gedicht beschriebenen Ereignisse historisch gesehen wahrscheinlich eher anders dargestellt haben, finde ich es trotzdem ganz schön.