Community-of-Darkness

Hallo Calvin,

ich habe seit 11 Jahren Mäuse als meine Freunde und kann dir da vielleicht Tipps geben.
Wenn ich eine neue Maus aufnehme, setze ich diese nicht sofort in einen Käfig, weil ich eine sehr sehr sehr dominante Anführerin habe. Deshalb sollte man, wenn möglich auch auf die Charaktere achten. (Hört sich im ersten Moment ein wenig seltsam an *g*)
Nun ich meine dies so: Sollte deine Ratte nun eine eher schüchterne sein, die schnell dominiert werden kann, würde ich mir keine Herrscherin dazu holen. Kann mir kaum vorstellen, dass sie damit glücklich wird.
Versuche wenn möglich die erstmal in zwei Käfige aufzuteilen um sich beschnuppern - und den Geruch akzeptieren zu können.
Je nachdem wie schnell es bei deiner Ratte geht, kannst du sie danach unter Beobachtung auf ein neutrales Gebiet zusammen setzen. Allerdings nicht nur 5 Minuten, weil alleine erstmal die Erkundschaftung und Makierung eine Weile dauert. Erst dann kommen sich die Beiden näher..
Wenn es dann darum geht sie zusammen in einen Käfig zu setzen, solltest du diesen gründlich abwaschen und neu bestreuen, damit der Geruch der alten Ratte nicht dominiert.
Ich hatte die Erfahrung gemacht, dass Weibchen schneller neue Gefährten annehmen als Männchen dies tun. Allerdings kommt es da wirklich drauf an, wie sie Ticken

Viel Erfolg,
Pen

also ich hab ratten und mäuse und bin auch öfters am Gesellschaften
Setz sie an einem neutralen Ort zusammen (bei mir immer die Badewanne).
Aber bevor du sie zusammensetzt ein kleiner Tipp, hört sich komisch an, hilft aber!!!
Nimm ein Öl, Babyöl oder Duftöl, halt nix aggressives zu stark parfümiertes, aber sollte nicht geruchsneutral sein und reib n bissle auf den After der Ratten. So haben sie den gleichen Duft und im Normalfall sind sie viel verträglicher und drehen nicht gleich hohl beim beschnuppern. Der Käfig sollte dann vollständig gereinigt werden, am besten mit Seife (gut abspülen!) dass der Geruch auch hier neutral ist, evtl. noch n Käfigdeo mit rein, gibts beim Fressnapf und so!
Und dann frisches Streu. Auch die Gitter sollten abgeputzt werden. So gibt es kein Revierverhalten, da das Heim geruchsneutral ist.
Joa, und alles ruhig angehen. Sie können sich schon zanken, das ist normal, aber falls sie sich gar nicht verstehen nimm sie auseinander bevor sie sich blutig beißen. Ich hoffe ich konnte helfen.

Bisher habe ich neue Ratten immer zu den Anderen in den Käfig gesetzt und bisher gab es noch keine Probleme damit. Zumindest keine nennenswerten Beißereiein mit ernst zu nehmenden Verletzungen. Man sollte allerdings auf gar keinen Fall eine einzelne Ratte halten.
@Catatonia: Die Parfümierung ist meiner Meinung nach unvorteilhaft, da die Tiere auf diese Art und Weise sich nich kennenlernen können. Dasselbe gilt auch für Menschen; wenn man mit Ratten verkehrt sollte man möglichst wenig Parfum, Deo oder andere künstlichen Geruchstoffe an sich tragen.

Für mich hört sich das alles auch sehr vernünftig an. So ähnlich läuft es auch bei Hunden, wenn man einen Tierheimhund aufnimmt. [Bei Welpen gestaltet sich das ganze ja nicht so problematisch.]
Also:

• erstmal auf Distanz beschnuppern lassen
  
• neutrales Gelände
  
• nach einem passenden Charakter gucken
  
• Geruchsneutralität
  

Das mit dem "beduften" der Ratten finde ich etwas problematisch - also jetzt als reine Theoretikerin. Wie gestaltet sich das denn, wenn der Geruch verfliegt? Ich stell mir das irgendwie schwierig vor, wenn die Ratten erstmal von "neutralen" Bedingungen ausgehen und dann irgendwann "urplötzlich" feststellen, dass sie doch anders/geschlechtlich duften.

@Tigo: Das beduften läuft so, dass der Fremdgeruch den Eigengeruch weitestgehend übertünchen soll und dann so langsam verfliegt, dass sich keine Aggression breitmachen kann, weil der Fremdgeruch graduell ansteigt.

@Calvin: Womit ich noch ganz gute Erfahrungen gemacht habe ist das einzeln halten von beiden für zwei, drei Tage, dann Käfige tauschen und nochmal zwei bis drei Tage.

Das ist für die Geruchsfrage gesünder als Babyöl, gibt kein fettiges Fell und funktioniert genauso. Mal davon abgesehen, dass der fremde Geruch trotzdem Rattengeruch ist. Wenn du die beiden dann in einen der beiden (inzwischen gut gereinigten) Käfige zusammen setzt herrscht keiner der beiden Gerüche vor und du bremst das Revierverhalten aus.
Wenn du keine zwei Käfige hast kannst du die neue Ratte auch ausgiebig mit der gut eingedufteten Streu von Bailey abreiben.

Ich weiß nicht, was Bailey ist, aber nur so aus Erfahrung: zwei Männchen ist nach Eintritt der Geschlechtsreife ziemlich kritisch und sollte noch behutsamer gemacht werden als man es eh schon tun sollte.
Kastrieren kostet gute 50 Euro, würde ich aber vermeiden, wegen Stress und so.

Was die anderen schon gesagt haben und was eigentlich am wichtigsten ist: immer dabei bleiben, auch wenn sie sich schon zu vertragen scheinen.

@Motörbanger: Sorry, aber sofort im Käfig zusammensetzen ist einfach nur verantwortungslos. Das mag ja grade so angehen, wenn du eine neue zu nem Rudel von fünf setzt und selbst dann hast du bislang einfach Glück gehabt. Aber bei einer die momentan einzeln gehalten wird wäre das einfach nur dumm.
Du steckst ja auch nicht zwei Menschen zusammen ohne, dass sie sich vorher kennen... *pff*


--QIK

Da würde ich mal behaupten, dass du es gepackt hast.
Das einzige was sein kann ist, dass der Kleine noch nicht geschlechtsreif ist, was ich aber mit 6 Wochen bezweifeln würde.
Ich wäre noch ein, zwei Wochen vorsichtig, aber grundsätzlich klingt das alles bombig.

--QIK

Glückwunsch! Viel Spaß mit den Jungs!

@Qik: Find ich nicht. Das war erstens bisher immer so und zweitens ist es noch nie zu ernsthaften Beißereien gekommen. Dominanz zu klären und so ist ja bekannt, aber dass die sich nicht totbeißen, da halt ich schon ein Auge drauf. Dass es zu Reibungen kommen kann ist möglich, dann hilft in besonders harten Fällen wenn überhaupt in getrennten Käfigen nebeneinander halten und warten ob sie sich irgendwann verstehen. Wenn nicht eben entfernen. Bisher hats aber geklappt. *g* Liegt vielleicht daran, dass die alle miteinander verwandt sind.

@motör: das ist echt ziemlich daneben. und das es gut ist, nur weil noch nie was passiert ist, ist auch nicht gerade eine fachkundige begründung. wenn sich mal so ein paar bösartig an die gurgel geht, dann hättest du nicht einmal die chance, dazwischen zu gehen, bevor etwas schlimmes passiert.

Ja, also ich hab so ne üble Beißerei mal miterlebt, naja oder eher wie es endete. Meine Freundin hat den Fehler auch gemacht und die Ratte hatte so üble Bisswunden, die sich dann auch noch entzündeten und nicht mehr heilen wollten... Nach einer langen Prozedur mit täglichem Spritzen wurde sie dann eingeschläfert...

Das mit dem Duft hört sich seltsam an, hilft aber dennoch. Die Ratten haben so einen guten Geruchssinn, dass trotz Öl (kein Parfüm!) der Eigengeruch nicht vollständig überdeckt wird. Somit riechen sie zum Teil gleich, haben aber dennoch ihre eigene Duftnote. Diese Gemeinsamkeit verwirrt die Ratten und macht es ihnen dennoch einfacher sich aneinander zu gewöhnen. Wenn dann der Duft des Öles verflogen ist, haben sie sich entweder schon aktzeptiert oder können sich wirklich nicht riechen..

@KK: nö find ich nicht.

@motör: Ja, doch, das ist in Sachen Tierhaltung wirklich ein triftiges Argument. <handvorstirnklatsch>