Die maximalvoraussetzungen sind meines wissens nach nicht näher begründet und damit ist das fundament der ganzen annahme wackelig (somit übrigens auch canterbury).
Naja, ich glaube ganz so einfach ist es nicht. Bzw. vielleicht habe ich die Problematik etwas zu lapidar formuliert.
Was es zu zeigen/widerlegen gilt ist nicht die Existenz des "Gegenstandes" Gott, sondern die Vertretbarkeit des Begriffes "Gott" der auf ein Wesen verweisen soll, das eben die Eigenschaften erfüllt, die der Begriff impliziert.
De facto Bedeutet das: Der jüdisch-christliche Begriff von Gott (also nicht das Wesen, sondern das was über das Wesen ausgesagt wird, das "Wort" womit es bezeichnet wird), will auf ein Wesen verweisen für das gilt:
1. X ist vollkommen (oder im Anselm'schen Sprachgebrauch: Über X hinaus kann nichts größeres gedacht werden)
Das impliziert offensichtlich für die meisten die These der Unübertrefflichkeit, was man u.U. so fassen könnte:
2. Die Aussage "X ist vollkommen" ist wahr, genau dann wenn gilt, dass für jedes Y (alle anderen Wesen) in Bezug auf jede Eigenschaft E gilt EX (die Eigenschaft von X) ist größer als EY (dieselbe Eigenschaft von Y).
d.h. also: in Bezug auf jede Eigenschaft (z.B. Wirkungsmacht) gilt: Es gibt kein anderes Wesen bei dem diese Eigenschaft weiter ausgeprägt ist als bei dem Wesen X.
Nun lässt diese Annahme zumindest scheinbar interpretatorischen Spielraum. Während manche darin die Allprädikate begründet sehen, meinen andere, dass diese Eigenschaften auch weniger stark ausgeprägt sein können.
Die Allprädikate würden z.B. bei der Wirkungsmacht besagen:
3. Für jedes P das bewirkt werden kann, gilt: Gott kann p.
Eine weniger starke Auslegung (Maximale Eigenschaften).
4. Für jedes P das bewirkt werden kann und von Gott potentiell bewirkbar ist gilt: Gott kann p.
Ich hab das ganze jetzt vielleicht etwas krumm formiliert, kriegs jetzt aber ad hoc nicht besser auf die Spule. Der Maßgebliche Unterschied ist wohl, dass im einen Fall von jedem logisch möglichem Ereignis ausgesagt werden muss, dass Gott es bewirken kann und im zweiten Fall das nicht notwendig der Fall ist. Z.b. ist es eine logische Möglichkeit, dass Gott lügt (wobei mir da wahrscheinlich manche Theisten widersprechen werden), dadurch, dass er allerdings moralisch vollkommen sein soll (=allgut) führt dies zu einem Widerspruch. Die Maximal-Gott-These hingegen kann auf solche Dinge reagieren, indem sie sagt: Gott ist unübertrefflich in Bezug auf ein maximal konsistentes "Set" seiner Eigenschaften (was wiederum solche Widersprüche ausschließt).
Aber ich denke im Verständnis von "maximal" lässt sich zeigen, dass diese Annahme nicht aus den Problemen der All-Begriffe führt.
Da ich aber noch auf eine rege Diskussion hoffe (lasst euch von meinen wissenschaftlichen Ausführungen nicht abschrecken) verrat ich nicht alles
...
lg
topia